Seit mehr als 100 Jahren flanieren Hamburger am Jungfernstieg am Alsterhaus vorbei. Wie es mit dem Luxuskaufhaus weiter geht, beschäftigt auch Hamburgs Prominenz.

Die Berliner KaDeWe-Gruppe hat Insolvenz angemeldet – damit ist auch die Zukunft des Hamburger Luxuskaufhauses Alsterhaus ungewiss. Zwar betonte das Unternehmen, dass der Betrieb der Häuser weitergehe, dennoch sorgt die Nachricht bei Promis aus der Hansestadt für Betroffenheit. Die Reaktionen reichen von Unverständnis bis hin zu harscher Kritik am österreichischen Investor René Benko.

Der Millionär Andreas Ellermann zeigt sich verwundert über die aktuellen Entwicklungen: „Ich verstehe gar nicht, warum immer mehr Bauträger oder auch Investoren pleite machen wie René Benko“, sagt Ellermann zu t-online. Der Immobilienunternehmer nutzt das Alsterhaus nach eigenen Angaben regelmäßig zum Einkaufen und als Parkmöglichkeit. Er würde den Verlust des Hauses bedauern.

An eine Schließung glaubt Ellermann jedoch nicht: „Ich glaube, dass die Anteilsnehmer aus Fernost, die jetzt schon mehr als 50 Prozent haben sollen, das Ganze übernehmen werden. Ich bin mir ganz sicher, dass das Alsterhaus bestehen bleibt.“

Jessica Stockmann ging schon als Kind im Alsterhaus einkaufen

Ähnlich sieht das die Hamburger Schauspielerin und Immobilienunternehmerin Jessica Stockmann. „Eine Schließung des Alsterhauses wäre natürlich für uns Hamburger sehr traurig“, sagt Stockmann zu t-online. „Aber da der Signa-Gruppe ’nur‘ 49,99 Prozent des Alsterhauses gehören, kann man nur hoffen, dass sich für jene Anteile neue Käufer finden werden.“

Mit dem Hamburger Warenhaus verbindet die 56-Jährige besondere Erinnerungen: „Als ich noch ein kleines Kind war, bin ich mit meiner Mutter immer in die Stoffabteilung des Alsterhauses gegangen. Mit seinen Pariser Stoffen war es ein Paradies. Es war der einzige Ort in Hamburg, wo man wunderschöne Spitze und Kaschmirstoffe kaufen konnte, um dann atemberaubende Abendkleider zu nähen oder nähen zu lassen.“ Die Schauspielerin fände es „unsagbar traurig“, wenn das Traditionshaus nach über 100 Jahren „an dem Missmanagement oder Größenwahn eines Investors zugrunde gehen“ würde.

Claudia Obert prangert Signa-Gründer René Benko an

Auch Claudia Obert kennt das Alsterhaus gut. Die Modeunternehmerin und Trash-TV-Größe sagt t-online: „Das Alsterhaus ist eine absolute Institution. Hier kommen Gäste aus aller Welt her, um sich inspirieren zu lassen und Weltstadtflair zu verspüren.“ Wie das KaDeWe in Berlin spiele das Alsterhaus in der Shopping-Liga ganz oben mit: „Das ist das deutsche Harrods“, vergleicht Obert die Signa-Einkaufshäuser mit dem Londoner Vorbild.

Nur im Alsterhaus finde sie ihre glamourösen Derby-Hüte, ins Steakhaus Beisser gehe sie für Rinderfilets und Champagner. „Da oben brummen die Geschäfte.“ Dass es nun schlecht um die wirtschaftliche Lage stehen soll, liege vor allem an Signa-Gründer René Benko.

„Dem geht es nur um seine Kohle“

Am österreichischen Unternehmer lässt Obert kein gutes Haar: „Der nimmt für die Immobilien horrende Mieten und lässt seine eigenen Läden bis auf das Letzte ausbluten“, kritisiert sie Benko scharf. „Ich bin seit 30 Jahren Unternehmerin, mir liegt etwas an meinen Geschäften. Dem geht es nur um seine Kohle“, sagt sie. „Wenn der auf seinen Kontostand guckt, kommt der vor Lachen nicht in den Schlaf.“

Obert verstehe nicht, wie es so weit kommen konnte: „Der hat sich ein Kartenhaus gebaut, niemand hat ihn kontrolliert oder hinterfragt“, lautet ihre Analyse Benkos. „Das bricht jetzt zusammen. Man weiß nicht, was man dazu sagen soll.“ Die Signa-Holding sei ein „Verschiebebahnhof, der größer ist als der Bundeshaushalt“.

Aktie.
Die mobile Version verlassen