Die Wahl des neuen Pontifex erfolgt im Konklave (lat. cum clave – „mit Schlüssel“), das unter strengem Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten wird. Die wahlberechtigten Kardinäle – jene unter 80 Jahren – versammeln sich frühestens 15, spätestens 20 Tage nach dem Tod des Papstes in der Sixtinischen Kapelle. Dort beginnt das Konklave, das von der Außenwelt abgeschottet ist: Handys, Kameras und Mikrofone sind verboten, Verstöße gegen die Geheimhaltung werden mit Exkommunikation bestraft. Vor Beginn durchsuchen Techniker den Raum nach Wanzen, um jegliches Abhören zu verhindern.
Kandidatenreden oder Gegenreden sind nicht erlaubt. Jeder wahlberechtigte Kardinal erhält einen Stimmzettel mit der lateinischen Aufschrift: „Eligo in Summum Pontificem“ („Zum Papst wähle ich“). Nach Eintrag des Namens wird der Zettel gefaltet, auf einen Hostienteller gelegt und dann in einen Kelch geworfen – eine Maßnahme, um Mehrfachabstimmungen zu verhindern.
Sobald alle Stimmen abgegeben sind, beginnt die Auszählung: Die Namen werden laut vorgelesen. Ein Wahlhelfer durchsticht die Zettel mit einer Nadel und reiht sie auf eine Schnur. So wird sichergestellt, dass kein Stimmzettel verloren geht.
Jeden Tag sind bis zu vier Wahlgänge erlaubt. Ein Kandidat benötigt eine Zweidrittelmehrheit, um gewählt zu werden. Falls nach 30 Wahlgängen noch kein Ergebnis vorliegt, können die Kardinäle entscheiden, ob eine Stichwahl zwischen zwei Kandidaten stattfindet oder ob eine absolute Mehrheit ausreicht.
Die Dauer eines Konklaves variiert stark: 2005 wurde Benedikt XVI. in nur zwei Tagen und vier Wahlgängen gewählt. 2013 brauchte Franziskus ebenfalls nur zwei Tage. Ganz anders 1740: Das längste Konklave der Neuzeit dauerte 181 Tage. Das kürzeste Konklave fand 1503 statt – nach nur ein paar Stunden stand der neue Papst fest.
Steht nach einem Wahlgang noch kein neuer Papst fest, werden die Wahlzettel im Kanonenofen der Sixtinischen Kapelle verbrannt. Ein Rohr leitet den Rauch nach außen – die einzige Verbindung zur Welt. Schwarzer Rauch (durch Zugabe von Pech) bedeutet, dass noch kein Papst gewählt ist. Weißer Rauch verkündet die Wahl eines neuen Papstes.