Eine schwere Sturmfront, ausgelöst durch Hurrikan Kirk, zieht in den nächsten Tagen über Nordrhein-Westfalen hinweg. In Köln droht ein massiver Tropensturm.
Eine tropische Sturmfront mit schweren Unwettern und Sturmböen erreicht in den nächsten Tagen Köln und die Region. Spätestens ab Donnerstag erreichen die Ausläufer von Hurrikan Kirk Nordrhein-Westfalen. Wettermodelle sehen für Köln teils 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hält schwere Sturmböen um die 100 km/h für nicht ausgeschlossen.
Hurrikan Kirk, der teilweise Orkanböen mit einer Stärke von 300 km/h verursacht hat, zieht seit Montag stark in Richtung Europa. Das National Hurricane Center (NHC) des US-Wetterdienstes NWS prognostiziert dabei, dass die Ausläufer des Tropensturms in den nächsten Tagen voll über Köln und die Region hinwegziehen sollen.
Derzeit sprechen mehrere Wettermodelle dafür, dass das außertropische Tief über Nordrhein-Westfalen hinwegziehen wird. Im Fokus liegen dabei Köln und die Eifel im Kreis Euskirchen an der Grenze zu Rheinland-Pfalz. „Es herrscht noch große Unsicherheit, was die genaue Zugbahn angeht“, sagte ein DWD-Meteorologe auf Anfrage von t-online.
Das australische Wettermodell ACCESS-G berechnet für Köln bis zum Freitag Regenmengen zwischen 90 und 100 Liter Regen pro Quadratmeter, südlich von Köln soll es schwere Sturm- bis Orkanböen zwischen 100 und 110 km/h geben. Im Oberbergischen Kreis und östlich von Bonn sind teilweise sogar Regenmassen von bis zu 150 Litern Regen pro Quadratmeter möglich.
Das Wettermodell ICON des DWD sieht das Zentrum des außertropischen Tiefs dagegen zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen, Köln bekommt mit bis zu 60 Litern Regen pro Quadratmeter aber dennoch einen ordentlichen Regenguss ab. Durch die Sturmböen drohen zudem zahlreiche Bäume umzustürzen. Da viele noch Laub tragen, ist die Wahrscheinlichkeit zusätzlich erhöht.
Durch Blitzeinschläge und umkippende Bäume kann es auch zu Einschränkungen im Bahn- und Straßenverkehr kommen. Stromausfälle sind ebenfalls möglich. „Schwere Sturmböen sind nicht ausgeschlossen“, heißt es im Wetterbericht des DWD für Nordrhein-Westfalen am Donnerstag. Bereits in der Nacht zu Dienstag ziehen erste Schauer und Gewitter Richtung Köln und Region.
Durch Rekordtemperaturen im Atlantik steigt die Wahrscheinlichkeit für Extremwetterlagen in Europa. Erst vor wenigen Wochen hatte eine sogenannte Vb-Wetterlage auch Teile Deutschlands getroffen. In weniger als 24 Stunden gingen 350 Liter Regen pro Quadratmeter nieder und verursachten schwere Überschwemmungen.