Krampfadern zu ziehen, zählt zu den klassischen Verfahren, um die erweiterten Venen zu entfernen. Wann das ratsam sein kann und was dabei passiert.
Krampfadern (Varizen) sind erweiterte, geschlängelte Venen, die sich vor allem an den Beinen entwickeln. Je nach Stadium schimmern sie bläulich durch die Haut oder treten sogar deutlich hervor. Oft sind sie nur ein ästhetisches Problem, sie können aber auch Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen oder Juckreiz verursachen. In manchen Fällen kann es sogar zu ernsthaften Komplikationen wie Beingeschwüren kommen.
Krampfadern lassen sich auf unterschiedliche Weise entfernen. Wenn es darum geht, Krampfadern zu ziehen, sind in der Regel zwei operative Verfahren gemeint: das Venenstripping und die Phlebektomie. Erfahren Sie in den folgenden Kapiteln mehr darüber, wann solch eine Operation ratsam ist und wie sich die Methoden unterscheiden.
Krampfadern zu ziehen, also operativ zu entfernen, kann etwa empfehlenswert sein, wenn:
Um Krampfadern loszuwerden, zählen operative Eingriffe immer noch zu den gängigen Methoden und kommen daher häufig zum Einsatz. Während der OP zieht der Arzt oder die Ärztin die krankhaft erweiterten Venen förmlich aus dem Bein heraus.
Das Venenstripping ist eine der klassischen Methoden zur Entfernung von Krampfadern. Bei diesem Eingriff werden zwei kleine Schnitte gemacht – einer knapp unterhalb der Leiste und einer in der Kniekehle oder am Knöchel. Die betroffene Vene wird zunächst an ihrem oberen Ende abgebunden oder abgeklemmt (Venenligation). Anschließend wird ein langer Draht in die Vene eingeführt. Über diesen Draht wird die Vene dann aus dem Körper gezogen. Dieser Eingriff wird vor allem bei größeren Venen angewandt.
Die Phlebektomie ist eine weniger invasive Methode, die sich vor allem bei kleineren Venen oder den Seitenästen größerer Venen eignet. Dabei werden entlang der betroffenen Krampfader mehrere winzige Schnitte gesetzt. Durch diese Schnitte wird die Vene mit einem speziellen Häkchen hervorgezogen, durchtrennt und in mehreren Teilen entfernt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Schnitte so klein sind, dass kaum Narben entstehen.
Bei den meisten Betroffenen lassen sich die Krampfadern-Beschwerden mit einem operativen Eingriff deutlich lindern. Studien zeigen, dass bei über 80 Prozent der Betroffenen Symptome wie Schmerzen, geschwollene oder juckende Beine entweder nachlassen oder ganz weggehen. Auch das ästhetische Erscheinungsbild der Beine verbessert sich nach einer Operation deutlich.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei einer Krampfadern-OP gewisse Risiken. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen beispielsweise:
Solche Nebenwirkungen treten in etwa 15 Prozent der Fälle auf. Schwerwiegende Komplikationen wie eine Thrombose oder eine Nervenverletzung kommen jedoch selten vor.
Zwar beseitigt eine Operation die Krampfadern-Symptome meist effektiv, es lässt sich jedoch nicht ausschließen, dass erneut Krampfadern entstehen: Studien zeigen, dass sich bei etwa drei von zehn Betroffenen nach zwei Jahren wieder Krampfadern entwickeln.
Sind die Krampfadern gezogen, werden Betroffene meist noch am selben Tag nach Hause entlassen. Bis Schwellungen und Narben vollständig verheilt sind, kann es etwas dauern. Bei ausgeprägten Krampfadern sind Betroffene mitunter erst nach drei Wochen wieder voll arbeitsfähig.
Krampfadern zu ziehen beziehungsweise operativ zu entfernen, zählt zu den bewährten Verfahren. Ob eine OP im Einzelfall nötig ist oder andere Verfahren ratsamer sein können, sollten Betroffene mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen.