Guide Michelin: Ein Lokal muss seinen Stern abgeben

Am Dienstagabend wurden in Hamburg die Michelin-Sterne verliehen. In Köln gibt es Neuzugänge. Aber manch ein Stern ging auch verloren.

Der Michelin-Guide kommt in 41 Ländern heraus, neben Europa auch in den USA und Asien. Hinter dem renommierten roten Restaurantführer steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. In Deutschland erschien der erste „Guide Michelin“ im Jahr 1910, damals noch „den Herren Automobilisten“ gewidmet und vor allem mit Straßenrouten versehen. Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen.

Nun hat der Guide Michelin erneut die besten Restaurants in Deutschland gekürt. Unter den Sterne-Lokalen sind dabei auch viele Gastronomien aus Köln.

Bei den Michelin-Awards im letzten Jahr erhielt das Kölner Restaurant „Sahila“ auf der Kämmergasse, direkt gegenüber des Agrippabads, einen der begehrten Sterne. Diesen konnte das Restaurant von Spitzenköchin Julia Komp auch in diesem Jahr verteidigen. t-online hat die Sterneköchin im vergangenen zum Gespräch getroffen. Lesen Sie hier das Interview.

Dies gilt auch für viele andere Restaurants – lediglich das „Le Moissonnier Bistro“ hat es als Neueinsteiger auf die Liste des Guide Michelin geschafft und wurde mit einem Stern ausgezeichnet. Das Restaurant habe laut der Fachleute „alles, was ein Lieblingslokal braucht: Gute Küche und jede Menge Charme!“ In dem Bistro gibt es „zahlreiche kleine und auch größere Gerichte, einschließlich toller französischer Bistro-Klassiker wie ‚Pâté en Croûte‘, ‚Unsere Fischsuppe‘, Austern, Muscheln.“

Ein Kölner Restaurant musste seinen Stern hingegen abgeben: Das „Ristorante Alfredo“ an der Tunisstraße konnte die Jury in diesem Jahr offenbar nicht überzeugen. Das Restaurant, das es seit 1973 gibt, wurde 2011 mit einem Stern ausgezeichnet. Diesen musste die selbsternannte „italienische Institution“ nun wieder abgeben.

Eine Tatsache aber hat sich auch in diesem Jahr nicht geändert: Ein Drei-Sterne-Lokal sucht man in Köln vergeblich. Dennoch kann sich die Gastronomie in der Domstadt sehen und schmecken lassen.

• Sahlia – The Restaurant: Kyffhäuserstraße 53, 50674 Köln. sahlia-restaurant.de
• Restaurant La Société: Kyffhäuserstraße 53, 50674 Köln.
• maiBeck: Am Frankenturm 5, 50667 Köln. maibeck.de
• Restaurant Maximilian Lorenz: Johannisstraße 64, 50668 Köln. maximilianlorenz.de
• Acht: Spichernstraße 10, 50672 Köln. restaurant-acht.de
• taku: Trankgasse 5, 50667 Köln. taku.de
• astrein: Krefelder Str. 37, 50670 Köln. astrein-restaurant.de
• neo biota: Ehrenstraße 43c, 50672 Köln. restaurant-neobiota.de
• Pottkind: Darmstädter Straße 9, 50678, Köln. restaurant-pottkind.de
• Zur Tant: Rheinbergstraße 49, 51143 Köln. zurtant.de
• Le Moissonnier Bistro: Krefelder Str. 25, 50670 Köln. lemoissonnier.de

Insgesamt 340 Restaurants können sich in diesem Jahr in Deutschland mit mindestens einem Stern des Gourmetführers „Guide Michelin“ schmücken. Das sind so viele Küchen wie nie zuvor. Das hat auch den Direktor des „Guide Michelin“ für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel, überrascht, denn die Branche kämpft mit Fachkräftemangel sowie steigenden Einkaufs- und Energiepreisen. „Wir sind selbst erstaunt über den neuen Rekord.“

Zehn Restaurants dürfen auch 2024 die höchste Michelin-Auszeichnung tragen und sich mit drei Sternen schmücken. Neu ist dabei das oberbayerische Restaurant „Ess:enz“. Die neun anderen Drei-Sterne-Restaurants finden sich Berlin („Rutz“), Baden-Württemberg („Bareiss“ sowie „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn), Bayern („Jan“ in München), Hamburg („The Table“), Niedersachsen („Aqua“ in Wolfsburg), Rheinland-Pfalz („Waldhotel Sonnora“ in Dreis, „Schanz. Restaurant“ in Piesport) sowie im Saarland („Victor’s Fine Dining by Christian Bau“ in Perl).

Das Inspektionsteam hat zudem 50 Restaurants mit zwei Sternen – drei davon sind neu – und 280 Spitzenküchen mit einem Stern bewertet. Von diesen wurden 32 erstmals mit einem Michelin-Stern gewürdigt.