
Magen-Darm-Infektion
Deutlich mehr Norovirus-Fälle als in den vergangenen Jahren
23.12.2025 – 10:47 UhrLesedauer: 2 Min.
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall: Das Lageso verzeichnet in diesem Jahr bereits mehr als 3.000 Norovirus-Fälle. Die Inkubationszeit ist kurz.
Die Zahl der Norovirus-Erkrankungen liegt in Berlin 2025 deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Das geht aus dem jüngsten Epidemiologischen Wochenbericht (Stand: 17. Dezember 2025) des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) hervor.
Zum Vergleich: In den Jahren 2020 bis 2024 lag die Gesamtzahl der Fälle zu diesem Zeitpunkt im Median bei 1.829 – das heißt, in einem „typischen“ Jahr lagen die Fallzahlen etwa auf diesem Niveau. In der Kalenderwoche 50 kamen laut dem Bericht 69 neue Norovirus-Fälle hinzu, 27 mehr als in der Vorwoche.
Auch in Deutschland zeigt sich ein Anstieg: Bis Mitte November 2025 meldete das Robert Koch-Institut (RKI) bereits 5.396 bestätigte Norovirus-Infektionen. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 4.107.
Eine Norovirus-Infektion führt laut RKI typischerweise zu plötzlichem Erbrechen, Durchfall, Übelkeit und Bauchkrämpfen und wird vor allem über Schmierinfektionen oder kontaminierte Lebensmittel übertragen. Die Inkubationszeit der Infektion, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome, ist beim Norovirus recht kurz: Sie beträgt zwischen sechs Stunden und zwei bis drei Tage nach der Ansteckung. Die Beschwerden dauern in der Regel zwischen 12 und 48 Stunden an. Fieber tritt nur selten auf, die Körpertemperatur ist meist nur leicht erhöht.
Gefährlich kann das Norovirus vor allem für Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen über 65 werden. Der hohe Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen und Durchfall kann bei ihnen zu schwerer Dehydrierung führen und im schlimmsten Fall tödlich enden.
Noroviren sind extrem widerstandsfähig. Sie überleben Temperaturen zwischen minus 20 und plus 60 Grad. Bereits 10 bis 100 Viruspartikel reichen aus, um eine Infektion auszulösen. Die Übertragung erfolgt meist direkt von Mensch zu Mensch, etwa durch Händeschütteln, aber auch über kontaminierte Lebensmittel oder Oberflächen wie Türgriffe und Handläufe.
Die Immunität gegen das Norovirus hält nur wenige Monate an und ist spezifisch für den jeweiligen Virusstamm, mit dem eine Person infiziert war. Während der akuten Krankheitsphase sind Infizierte besonders ansteckend. Doch auch danach bleibt das Virus noch bis zu zwei Wochen im Stuhl nachweisbar.










