
Aber: Das Ausbleiben der Regelblutung ist kein Garant für Beschwerdefreiheit. Auch in der Postmenopause können störende Symptome auftreten, bis sich der Hormonspiegel endgültig eingependelt hat. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Hitzewallungen länger anhalten oder gar erst einige Zeit nach der letzten Regelblutung auftreten. „Hitzewallungen sind für viele Frauen sehr belastend. Besonders, wenn sie in der Nacht auftreten, können sie den Schlaf stören und Schlafstörungen zur Folge haben, vor allem, wenn sie mit Schweißausbrüchen verbunden sind“, sagt Thieme.
Auch Inkontinenz und gehäufte Blaseninfektionen sind möglich. Durch den Rückgang der Östrogenproduktion wird nicht nur der Beckenboden schwächer. Auch die Schleimhäute von Blase und Harnwegen werden dünner und empfindlicher – und dadurch anfälliger für Erreger.
Frauen, die unter Wechseljahrsbeschwerden leiden, sollten das Gespräch mit ihrem Frauenarzt oder ihrer Frauenärztin suchen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die belastenden Symptome zu lindern. Gegen Scheidentrockenheit und damit verbundene Beschwerden wie Brennen, Spannungsgefühle, Juckreiz und Schmerzen beispielsweise gibt es Hyaluronpräparate, welche lokal auf die Scheidenschleimhaut aufgetragen werden und die Befeuchtung unterstützen. Werden dadurch die Beschwerden nicht ausreichend gebessert, kommen nach Rücksprache auch östrogenhaltige Salben oder Ovula zum Einsatz, welche unter anderem auch die Sekretproduktion der Scheidenschleimhaut fördern.
„Bei stark ausgeprägten Wechseljahrsbeschwerden kann eine systemische Hormonbehandlung in Form von Tabletten, Kapseln, Pflaster, Gel oder Spray in Erwägung gezogen werden“, sagt Thieme. „Die Hormonersatztherapie wird immer individuell auf jede Frau angepasst.“









