Je nach Größe bleibt eine Bartholin-Zyste oft unbemerkt. Mitunter platzt sie von alleine auf. Wann ist ein Arztbesuch ratsam?
Von einer Bartholin-Zyste sprechen Fachleute, wenn bei einer der beiden Bartholin-Drüsen, die rechts und links neben dem Scheideneingang liegen, das gebildete Sekret nicht abfließen kann und sich aufstaut. Als Folge kann es zu einer erbsen- bis pflaumengroßen Schwellung im Bereich der Schamlippen kommen.
Solange die Bartholin-Zyste noch klein ist und sich nicht entzündet hat, ruft sie oft weder Schmerzen noch andere Symptome hervor. Dadurch bleibt sie häufiger unbemerkt oder wird allenfalls zufällig ertastet. Größere Zysten können sich hingegen beim Gehen, beim Sitzen oder beim Geschlechtsverkehr störend bemerkbar machen. Erst wenn sich die Bartholin-Zyste infiziert und sich ein eitriger Abszess entwickelt, treten stärkere Schmerzen auf.
Kleine, bislang beschwerdefreie Bartholin-Zysten heilen nicht selten von allein wieder ab. Warme Sitzbäder können dabei helfen, dass sich die Zyste von selbst öffnet und das aufgestaute Sekret abfließen kann.
Ist aus der Bartholin-Zyste bereits ein Abszess hervorgegangen, nimmt er unbehandelt in der Regel allmählich an Größe zu. Dadurch kann es passieren, dass er nach einer gewissen Zeit oder durch Druck von außen aufplatzt und die eitrige Flüssigkeit abfließt. Im besten Fall heilt der geplatzte Abszess danach auch ohne Behandlung ab. Ratsam ist das jedoch nicht, denn zum einen kann dies mit starken Schmerzen einhergehen und zum anderen lässt sich nicht sicher ausschließen, dass sich die Infektion ausbreitet.
Wer eine Schwellung neben dem Scheideneingang bemerkt, sollte diese zu Sicherheit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt zeigen. So lässt sich klären, ob es sich tatsächlich um eine (meist harmlose) Bartholin-Zyste handelt oder etwas anderes dahintersteckt. Ein Besuch in der ärztlichen Praxis ist ebenfalls ratsam, wenn die Schwellung größer wird, Schmerzen auftreten oder sich Eiter bildet. Ist eine größere Bartholin-Zyste oder gar ein Bartholin-Abszess geplatzt, sollten betroffene Frauen ebenfalls einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um Komplikationen zu vermeiden.