„Musste mich selber ohrfeigen“
Red-Bull-Boss enthüllt Details über Deal mit Jürgen Klopp
23.12.2024 – 08:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Ab Januar arbeitet Jürgen Klopp als „Head of Global Soccer“ für Red Bull. Jetzt äußert sich sein neuer Chef zu den Verhandlungen mit dem Ex-BVB-Coach – und stellt klar, dass es dabei nicht nur um Geld ging.
Die Nachricht erregte Mitte Oktober eine Menge Aufruhr: Jürgen Klopp, langjähriger Trainer von Mainz 05, Borussia Dortmund und dem FC Liverpool, kehrt nach einer selbst verordneten Auszeit ab Januar 2025 in den internationalen Spitzenfußball zurück. Dieses Mal wird der 57-Jährige bei seinem neuen Klub aber nicht an der Seitenlinie stehen. Klopp wechselte in eine Führungsposition, wird beim Brausekonzern Red Bull „Head of Global Soccer“. Seine Aufgabe: das internationale Netzwerk der Fußballvereine (u.a. RB Leipzig und die New York Red Bulls) des Unternehmens leiten (mehr zu seinem neuen Job lesen Sie hier).
Sein neuer Vorgesetzter wird künftig Oliver Mintzlaff sein. Der 49-Jährige sprach nun mit der „Bild“ über die Verhandlungen mit Klopp. Problematisch waren diese offenbar nicht. „In den letzten 20 Jahren habe ich im Fußball viele Verhandlungen erlebt, mitgestaltet und mitverhandelt. Ich muss sagen, als das Ja da war, war das die einfachste“, sagte Mintzlaff.
Eine hohe Geldsumme, die Red Bull Klopp geboten habe, sei dafür aber nicht der Grund gewesen. „Im Gegenteil“, so Mintzlaff. „Wir haben über das Finanzielle 20 Sekunden gesprochen, weil er gesagt hat, ich habe Bock auf die Aufgabe.“ Dann betonte der Red-Bull-Chef: „Ich hoffe, dass er das jetzt nicht hört, weil dann denkt er, dass er und sein Berater schlecht verhandelt haben.“ Den Austausch mit Klopp nannte Mintzlaff die „einfachsten Verhandlungen, die ich in den 20 Jahren geführt habe.“
Dass Klopp und Red Bull letztlich überhaupt zusammenfinden, daran hat Mintzlaff laut eigener Aussage wiederum eine ganze Weile gearbeitet. Es sei „ein sehr, sehr langer Prozess“ gewesen, erklärte er. „Die erste Idee liegt mehr als zwei Jahre zurück, als ich mit Jürgen das erste Mal darüber gesprochen habe. Da hat er gesagt: Ich finde das klasse, ich finde das beeindruckend. Nicht nur, was im Fußball passiert, sondern auch in welchen Sportarten Red Bull sich engagiert, wie viel für den Nachwuchs getan wird.“
In der Folge hätten Mintzlaff und Klopp Kontakt gehalten. Die zwischenzeitliche Verlängerung des Champions-League-Siegers von 2019 in Liverpool „war dann für mich natürlich eine gefühlte Enttäuschung, weil diese kleine Tür dann verschlossen war“, gab Mintzlaff zu. Doch dann verkündete Klopp im Januar 2024 seinen vorzeitigen Abschied vom englischen Spitzenklub.
Wenige Monate später hätten sich der Red-Bull-Boss und Klopp in Liverpool getroffen und sich ausgetauscht, so Mintzlaff. „Da habe ich wieder mit meinem Thema gestartet und ihm viele Dinge erzählt. Wo ich glaube, dass wir ihn brauchen könnten und dass es eine spannende Aufgabe für ihn wäre.“ Klopp habe daraufhin gesagt: „Alles klar, machen wir.“ Die schnelle Zusage überrumpelte zu diesem Zeitpunkt selbst Mintzlaff. „Da musste ich mich selber ohrfeigen“, sagte er. Die Verträge habe er im Anschluss schnell aufgesetzt.