
Mike Josef spricht doppelt
Keine Frauen am Rednerpult: Kritik an Neujahrsempfängen
24.12.2025 – 13:00 UhrLesedauer: 1 Min.
Nur Männer am Mikro? In Frankfurt wird derzeit heftig über Neujahrsempfänge der Stadt debattiert. Diese, so Kritiker, widersprechen den Gleichstellungszielen.
Bei den drei großen Neujahrsempfängen in Frankfurt sind ausschließlich Männer als Redner vorgesehen. Das hat in der Stadtpolitik deutliche Kritik ausgelöst. Darüber berichten die „Frankfurter Rundschau“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Beim städtischen Neujahrsempfang am 15. Januar im Kaisersaal begrüßt Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) die Gäste. Anschließend ist ein Gespräch zwischen dem ehemaligen Fußballnationalspieler Rudi Völler und dem früheren Sportjournalisten und DFB-Pressesprecher Harald Stenger geplant. Zudem spricht Waleed Mohammed Ali Al-Sharari, Generalkonsul des Jemens und Doyen des Hessischen Konsularischen Korps. Keine einzige Frau ist im Programm vorgesehen.
Auch bei den beiden weiteren großen Neujahrsempfängen in Frankfurt bleiben Frauen außen vor. Bei der Industrie- und Handelskammer sprechen am 22. Januar IHK-Präsident Ulrich Caspar, Ministerpräsident Boris Rhein (CDU), Oberbürgermeister Josef sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Clemens Christmann. Beim Neujahrsempfang des Deutschen Gewerkschaftsbunds am 10. Januar begrüßt Geschäftsführer Philipp Jacks die Gäste, danach spricht erneut Mike Josef. Die Hauptrede hält Dag Schölper, Geschäftsführer des Bundesforums Männer.
Die Stadtverordneten Julia Eberz (Grüne) und Daniela Mehler-Würzbach (Linke) äußern seit Tagen öffentlich Kritik an der Programmgestaltung. Sie werfen den Veranstaltern vor, Frauen systematisch auszublenden. Aus ihrer Sicht vermittle die Auswahl ein überholtes Rollenbild und stehe im Widerspruch zu den Gleichstellungszielen der Stadt, wie die Frankfurter Rundschau berichtet.
Änderungen an den Programmen gelten nach Angaben aus dem Umfeld der Veranstalter als unwahrscheinlich.











