Gedenken an Auschwitz-Befreiung
Schuster: AfD ist politischer Vertreter des „Schuldkults“
19.01.2025 – 18:10 UhrLesedauer: 1 Min.
Vor dem Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz warnt der Präsident des Zentralrats der Juden vor der AfD. Jüdische Perspektiven bräuchten in der Öffentlichkeit mehr Raum.
Anlässlich des Gedenktags zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar hat der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, die AfD kritisiert. „Es braucht eine wehrhafte Haltung gegen die Propaganda des „Schuldkults“, deren parlamentarischer Arm mit der AfD bereits in Landtagen und im Bundestag sitzt“, sagte Schuster bei einer Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Sonntagabend.
Der Begriff „Schuldkult“ ist ein Kampfbegriff aus rechtsextremen Kreisen, um die deutsche Erinnerungskultur an den Holocaust abzuwerten, mitunter auch zu leugnen. Der Begriff wurde bereits von mehreren AfD-Politikern verwendet, auch von Kanzlerkandidatin Alice Weidel.
Schuster betonte allerdings, dass die Mehrheit der politischen Akteure in Deutschland die Juden unterstütze, auch wenn es Irritationen gebe, „sei es im Stil, aber auch in der Substanz“. Über jeden Zweifel erhaben sein sollte etwa das Gedenken an die Schoa und die Gestaltung und der Schutz der KZ-Gedenkstätten sein. Die Politik müsse eine klare Sprache gegen eine „subtile Verwässerung“ des Holocaust-Gedenken finden, sowohl von der extremen Linken als auch Rechten.
Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen die Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet, überwiegend Juden. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen, die Vereinten Nationen haben das Datum 2005 zum Gedenktag ausgerufen.