
Tabubruch bei ZDF-Dauerbrenner
„Traumschiff“ wagt sich an sensibles Thema heran
31.12.2025 – 09:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Die ZDF-Serie „Traumschiff“ legt für die Neujahrsfolge ihre bewährte Erfolgsformel zur Seite: Das beliebte Format behandelt das Thema des geplanten Suizids.
Seit über 40 Jahren punktet „Das Traumschiff“ insbesondere mit leichten Geschichten, mit Liebesgeschichten. Allzu düstere Themen mussten bisher an Land bleiben. Doch in der Neujahrsfolge „Afrika: Madikwe“ wagt die ZDF-Serie nun erstmals den Tabubruch: Suizidgedanken zweier Mitreisender stehen im Mittelpunkt eines Handlungsstrangs.
Passagierin Emilia Gronewald (Nadine Wrietz) und Passagier Oliver Stiller (Götz Schubert) treffen einander zufällig an Bord und finden heraus, dass beide planen, von dem Schiff in den Tod zu springen. Ein Kellner, dargestellt von Lutz van der Horst, will sich ihnen anschließen. Für Florian Silbereisen, der Kapitän Max Parger spielt, ist es eine besondere Episode, wie er zu „Bild“ sagte: „Ich kann mich nicht erinnern, dass so eine Geschichte auf dem Traumschiff schon mal erzählt wurde.“
Tatsächlich ist das Thema Suizid auf dem „Traumschiff“ ein Novum – und die Folge „Afrika: Madikwe“ bricht damit gleichermaßen mit der Formel, die „Traumschiff“-Begründer Wolfgang Rademann einst für die Serie definiert hatte. Im Gespräch mit der „B.Z.“ sagte der 2016 verstorbene TV-Produzent mal: „Bei mir kann man sich 90 Minuten sicher sein, dass die Sonne scheint, und sich alle Probleme lösen.“ Konkret definierte er: „Liebe (mit Herz) + Exotic (mit Palmen) + Humor (ohne Klamotte) + Spannung (ohne Mord) = Traumschiff-Erfolgsquote.“
Trotz der schweren Thematik bleibt die Serie ihrer Grundausrichtung treu. Silbereisen betonte den positiven Ansatz der Geschichte: „Es ist eine Geschichte, die neue Sichtweisen vermittelt: Zwei Menschen erleben miteinander in Afrika Situationen und Gespräche, die ihnen zeigen, dass das Leben schön ist und viel mehr bietet, als sie sich vorgestellt haben.“ Er ergänzte zudem: „Das Denken wechselt sozusagen die Richtung und die beiden bekommen neue Perspektiven.“










