Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Wo kann man Silber kaufen?
„Das ist besser als Gold“, titelte der t-online Finanzkolumnist Daniel Saurenz im Frühjahr über die Nummer zwei der Edelmetalle: Silber. Der Grund: Während Gold von Rekord zu Rekord eilt, hat auch der „kleine Bruder“ Silber neue Höchstmarken erreicht. Im Jahr 2024 stieg der Kurs (in US-Dollar) bis Ende September um 34 Prozent; bei Gold waren es 29 Prozent. Eine Feinunze Silber (31,1 Gramm) kostet Anfang Oktober etwa 28,80 Euro.
Experten raten in der Regel, dass Edelmetalle auch wegen ihrer Funktion als „sicherer Hafen“ bis zehn Prozent Gewicht im Depot ausmachen können – sie haben sich in Börsenkrisen oft bewährt, das Depot stabilisiert. Vor dem Hintergrund fragte uns nun ein Leser: Wo kann man eigentlich Silber kaufen?
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Für den Silberkauf gilt dasselbe wie für den Goldkauf: Sie können das Edelmetall bei spezialisierten Händlern entweder vor Ort in einer Filiale oder online kaufen. Die Filialen haben den Vorteil, dass Sie das Silber – etwa als Barren – direkt mitnehmen und sich beim Kauf beraten lassen können. Online gibt es dagegen oft etwas bessere Preise, Sie müssen aber einen Versand in Kauf nehmen.
Seriös sind Experten zufolge große Edelmetallhändler mit einem breiten Filialnetz wie Pro Aurum oder Ophirum. Auch kleinere Händler kommen infrage, sofern Sie einer Vereinigung wie der Londoner Edelmetallbörse angehören, die neben dem An- und Verkauf weitere Dienstleistungen wie die Lagerung des Edelmetalls anbieten und Sie nicht zum Kauf drängen.
Doch auch Onlineshops kommen für den Silberkauf infrage. Vertrauenswürdig seien etwa die, die im Fachverband des Deutschen Münzfachhandels Mitglied sind, schreibt etwa der Geldratgeber „Finanztip“, ihre Preise regelmäßig aktualisieren und Versandkosten transparent ausweisen. Etabliert hat sich das Vergleichsportal „Gold.de“, das etwa auch „Finanztip“ im Ratgeber zum Edelmetallkauf nennt.
Dort können Sie die Preise für verschiedene Größen an Silberbarren und auch Münzen aus Silber in einer Liste überblicken und den günstigsten auswählen. Achten Sie in dem Fall darauf, dass der Shop eine Versandversicherung mit anbietet. Denn in der Regel müssen Sie das Edelmetall bezahlen, bevor es bei Ihnen eintrifft.
Anlagemünzen und Barren bestehen heutzutage aus 999er-Silber, das heißt, der Silberanteil liegt bei 99,9 Prozent. Laut Ophirum haben Sammlermünzen und Medaillen hingegen einen deutlich geringeren Silbergehalt und erzielen Preise, die wesentlich von ihrer Seltenheit, dem Prägemotiv und ihrer Gestaltung abhängen. Gleiches gilt auch für Silberschmuck.
Grundsätzlich gilt: Je größer die Stückelung und je gängiger das Produkt, umso geringer fallen das Aufgeld und die Herstellungskosten ins Gewicht. Außerdem gilt derzeit auch beim Silberkauf, dass der Käufer bis zu einem Betrag von 1999,99 Euro anonym bleiben darf, so Ophirum. Ab 2.000 Euro muss der Händler eine Ausweiskopie erstellen. So soll Geldwäsche verhindert werden.
Der Verkauf von Silber ist wie Gold von der Abgeltungssteuer befreit, wenn das Silber zuvor mindestens zwölf Monate in Besitz des Anlegers war. Der Edelmetallhändler Ophirum weist aber darauf hin, dass Käufer von Silbermünzen oder -barren die 19-prozentige Mehrwertsteuer zahlen – eine Steuer, von der Gold befreit ist.