Stahlhart übers Eis
Spike-Reifen im Winter: Darf man damit fahren?
Aktualisiert am 04.12.2024 – 11:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Mehr Grip, weniger Bremsweg: Spikes am Winterreifen erhöhen die Sicherheit im Winter deutlich. Trotzdem sind sie nicht überall erlaubt. Welche Regeln gelten?
Mit Vollgas rasen sie durch die Kurve, den Hintern eine Handbreit überm spiegelglatten Eis: Eisspeedway wäre ohne Spikes undenkbar. Die spitzen Metallstifte im Reifen geben den seltsamen Sportmotorrädern perfekten Grip selbst auf Glatteis. Auch für Autos gibt es seit vielen Jahren solche Spike-Reifen. Wo darf man sie nutzen?
So groß wie die Stifte beim Eisspeedway sind die Spikes am Winterreifen natürlich nicht: Sie ragen nur 1,5 bis zwei Millimeter aus der Lauffläche heraus. Dennoch geben sie auf Eis und Schnee deutlich mehr Halt und Sicherheit:
Allerdings verschleißen sie auch schneller, sie sind teurer, ihr Abrollgeräusch ist deutlich lauter. Und ganz ohne Eis und Schnee wird ihre Stärke zur Schwäche: Die Haftung schwindet, der Bremsweg nimmt zu.
Vor allem aber können ihre harten Stifte schneller Spurrillen im Asphalt hinterlassen – und dadurch steigt auf den Straßen die Aquaplaning-Gefahr. Deshalb sind Spike-Reifen für Autos in Deutschland verboten. Und zwar bereits seit 1975. Einzige Ausnahmen: Im Kleinen deutschen Eck (eine schneereiche Gegend um Bad Reichenhall) darf man Spikes nutzen. Und für Einsatzfahrzeuge gilt das Verbot generell nicht.
Allerdings gelten in einigen dieser Länder spezifische Regeln. Beispielsweise begrenzen die nordischen Länder die Anzahl der Spikes auf 50 Stück je Meter Reifenumfang. Österreich erlaubt Spikes für Autos nur vom 1. Oktober bis 31. Mai, Belgien vom 1. November bis zum 31. März. In beiden Ländern gelten spezielle Tempolimits. Wer im Ausland mit Spikes fahren möchte, informiert sich am besten vorher bei seinem Automobilclub über die geltenden Regeln.