
Kritischer Blutverlust
Wie viel Liter Blut hat ein Mensch?
Aktualisiert am 12.12.2025 – 19:46 UhrLesedauer: 2 Min.
Blut ist für den menschlichen Körper lebenswichtig. Verluste lassen sich nur bis zu einem gewissen Maß ausgleichen. Wann wird es lebensbedrohlich?
Ohne Blut könnten wir nicht leben: Es dient der Wärmeregulation und versorgt den Körper mit Sauerstoff, Nährstoffen sowie Stoffwechselprodukten. Es transportiert Hormone und Antikörper und schwemmt Abfallstoffe zu Organen wie Darm, Nieren und Leber, damit sie ausgeschieden werden können. „Verbrauchtes“, sauerstoffarmes Blut wird zurück zur Lunge gebracht, um das enthaltene Kohlendioxid abzuatmen.
Damit all das funktioniert, muss das Herz das Blut stetig durch den Körper pumpen. Dazu ist ein bestimmtes Blutvolumen nötig. Sinkt dieses unter einen kritischen Wert (etwa durch eine Verletzung), kommt es zu einem lebensbedrohlichen Schockzustand (sogenannter hämorrhagischer Schock), bei dem die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und ein Kreislaufzusammenbruch droht. Dann sind schnelle Gegenmaßnahmen wichtig und es gilt, die Blutung zu stillen und den Volumenverlust auszugleichen.
Die im Körper enthaltene Blutmenge hängt vor allem davon ab, wie groß und wie schwer ein Mensch ist. Das normale Blutvolumen liegt bei Männern bei etwa 4 bis 6 Litern beziehungsweise bei etwa 75 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht. Das entspricht ungefähr 6 bis 8 Prozent des Körpergewichts. Frauen haben mit circa 65 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht etwas weniger Blut.
Bei Kleinkindern ist das Blutvolumen im Vergleich etwas höher und beträgt etwa 8 bis 9 Prozent des Körpergewichts. Im Körper eines Neugeborenen zirkulieren ungefähr 250 Milliliter Blut.
Bei einer Blutspende werden dem Körper etwa 450 bis 500 Milliliter Blut entnommen, was im Durchschnitt zehn Minuten dauert. Das verlorene Blutvolumen ist in der Regel unproblematisch. Der Organismus kann es für gewöhnlich innerhalb von rund 24 Stunden ausgleichen.
Trotzdem sollten Betroffene nicht zu rasch erneut Blut spenden. Denn bei einer Blutspende verliert der Körper auch Eisen. Bis dieser Verlust ausgeglichen ist, dauert es etwa acht Wochen. Aus diesem Grund sollten zwischen zwei Blutspenden mindestens acht, besser noch zwölf Wochen liegen.
Verliert der Körper viel Blut, etwa durch einen Unfall, innere Blutungen oder bei einer Operation, so kann er das bis zu einer gewissen Menge verkraften. Ab einem Blutverlust von einem Liter kann es bei einem ansonsten gesunden Erwachsenen jedoch bereits lebensbedrohlich werden. Bei Kindern und Kleinkindern besteht aufgrund der insgesamt geringeren Blutmenge im Körper schon deutlich früher Lebensgefahr. Übersteigt die Menge bei Erwachsenen 1,5 bis 2 Liter, ist ohne entsprechende Gegenmaßnahmen ein tödlicher Ausgang wahrscheinlich.
Bis zu einem Blutverlust von einem Liter lässt sich das Volumen bei einem Erwachsenen noch durch eine Infusion mit einer salzhaltigen Lösung ausgleichen (wie einer Vollelektrolytlösung). Ist der Blutverlust höher, ist eine Bluttransfusion nötig, um neben dem Volumen auch den Verlust an roten Blutkörperchen zu kompensieren. Das soll verhindern, dass der Kreislauf zusammenbricht und Organe Schaden nehmen.











