
Nicht nur bei Polizei und Feuerwehr, sondern auch in Krankenhäusern herrscht zum Jahreswechsel Hochbetrieb. Sie rüsten sich für ein erhöhtes Patientenaufkommen.
In der Silvesternacht hat das medizinische Personal alle Hände voll zu tun: Neben Autounfällen oder Stürzen kommt es zu zahlreichen Brandwunden und schwerwiegenden Verletzungen, verursacht durch Feuerwerk und Böller.
Für Krankenhäuser und Notaufnahmen in München heißt das: Hochbetrieb. Wie auch über Weihnachten, wenn viele in die Notaufnahmen strömen, werden zum Jahreswechsel deutlich mehr Patienten erwartet. Zwei Münchner Notaufnahmen haben der Münchner Redaktion von t-online verraten, worauf sie sich einstellen.
Raphael Diecke, Sprecher der München Klinik, erklärt auf Nachfrage, dass die häufigsten Verletzungen in der Silvesternacht von Böllern verursacht werden. „Im vergangenen Januar wurden beispielsweise zwei Kinder betreut, die Teile ihrer Finger verloren haben“, so Diecke. Wie t-online damals berichtete, traf dies etwa einen 14-Jährigen aus dem Stadtteil Ramersdorf: Er wurde von einem Feuerwerkskörper getroffen, der ihm einen Großteil der Hand wegriss.
Die Ärzte müssen zudem oft Patienten mit Verletzungen an Augen und Ohren behandeln, weil viele Menschen Böller aufheben, deren Zündschnur nicht ganz abgebrannt ist, und diese dann erneut anzünden – mit der Folge, dass sie dann in der Hand explodieren. Der Kliniksprecher nennt außerdem „schief fliegende Raketen, die Menschen treffen oder sich in der Kleidung verfangen, oder wenig lustige Späße mit Böllern in Kapuzen“ als Gründe für Brandverletzungen.
Video | Feuerwerksverbot: ein Pro & Kontra
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Ähnliche Erfahrungen hat auch Matthias Klein gemacht, Leiter der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Großhadern. Auch er berichtet der Münchner Redaktion von t-online, dass es in der vergangenen Silvesternacht mehr Verletzte gegeben habe – darunter sechs Leute mit Brandverletzungen, die durch Feuerwerkskörper verursacht wurden.
Aus seiner Sicht ist die Neujahrsnacht allerdings zu bewältigen und „bei Weitem nicht so schlimm wie das Patientenaufkommen während und um die Weihnachtsfeiertage“, schreibt Klein. Denn an den Feiertagen und den dazwischen liegenden Werktagen sind fast alle Arztpraxen geschlossen. Viele Menschen wenden sich daher an Notaufnahmen oder Notdienstpraxen – selbst wenn es sich dabei nicht um Notfälle handelt.










