Niedlich – aber zu welchem Preis?
Diese Hunderassen leiden häufig unter Krankheiten
24.03.2025 – 08:20 UhrLesedauer: 3 Min.
Gezielte Zucht und Schönheitsideale führen bei Hunden zu chronischen Krankheiten und Fehlbildungen. Erfahren Sie hier, welche Rassen besonders anfällig sind.
Viele Menschen wählen ihre vierbeinigen Begleiter nach Aussehen oder bestimmten Charaktereigenschaften aus – oft ohne zu wissen, dass manche Rassen unter gesundheitlichen Problemen leiden. Von Atemnot und Gelenkerkrankungen hin zu Herzproblemen: Durch gezielte Zucht und bestimmte Schönheitsideale sind viele Hunde anfälliger für Krankheiten geworden. Doch woran liegt das und welche Rassen sind besonders betroffen?
Jeder Hund ist individuell – in Aussehen, Charakter und Gesundheit. Einige Rassen leiden jedoch häufig an den gleichen Krankheiten oder Gesundheitsproblemen. Das hat mehrere Gründe:
Viele gesundheitliche Probleme bei Hunden sind das Ergebnis gezielter Zucht. Um bestimmte äußerliche Merkmale zu verstärken, wurden Tiere über Generationen hinweg nach speziellen Kriterien selektiert. Oft mit unerwünschten Nebenwirkungen: So leiden beispielsweise kurzköpfige Rassen wie Mops oder Bulldogge häufig unter Atemproblemen.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die genetische Vielfalt. Durch enge Zuchtlinien und Inzucht häufen sich bestimmte Erbkrankheiten, da defekte Gene innerhalb einer Rasse weitergegeben werden. Manche Erkrankungen treten erst bei den Nachkommen auf, wenn beide Elterntiere die entsprechenden Anlagen in sich tragen.
Ein zusätzliches Problem ist die unkontrollierte Zucht durch unqualifizierte Personen. Wenn gesundheitliche Aspekte vernachlässigt und stattdessen rein äußerliche Merkmale in den Vordergrund gestellt werden, verstärkt sich das Risiko für Erbkrankheiten weiter. Viele Organisationen wie Peta setzen sich deshalb gegen „Qualzucht“ ein.
Manchen Hunderassen kann man bereits anhand der Anatomie ansehen, welche Beschwerden sie später einmal zeigen. So entwickelt etwa der Dackel häufig eine sogenannte „Dackellähme“. Durch seine überproportional lange Wirbelsäule und die kurzen Beine erleidet der Vierbeiner nicht selten Bandscheibenvorfälle. Auch Rheumatismus sowie Ohrenentzündungen zählen zu typischen Dackelkrankheiten.
Französische Bulldoggen gehören zu den brachyzephalen Hunderassen, was bedeutet, dass sie eine stark verkürzte Schnauze haben. Dies führt oft zu schweren Atemproblemen, da ihre Nasengänge verengt sind und die überlangen Gaumensegel die Luftzufuhr behindern können. Viele dieser Hunde schnarchen, haben Schwierigkeiten beim Atmen und leiden besonders bei Hitze unter Überhitzung. Zudem sind sie anfällig für Augenprobleme, da ihre großen, vorstehenden Augen leicht gereizt oder verletzt werden.
Weitere kleine Hunderassen und ihre Gesundheitsprobleme sind unter anderem:
Sie sehen zwar häufig gesünder und fit aus – doch der Schein trügt. Auch viele mittelgroße Rassen, die keine extremen äußeren Merkmale vorweisen, können Veranlagungen für bestimmte Krankheiten haben. Der Beagle leidet etwa häufig unter Epilepsie. Die neurologische Erkrankung löst krampfartige Anfälle aus.
Besonders beliebt bei Hundeliebhabern sind blaue Augen, etwa beim Australian Shephard. Dass dahinter ein Gendefekt steckt, der unter anderem zu Blind- und Taubheit führen kann, wissen viele jedoch nicht. Verantwortlich dafür ist das sogenannte Merle-Gen; die Kreuzung zweier Hunde, die das Gen in sich tragen, ist in Deutschland verboten.
Weitere mittelgroße Hunderassen und häufige Krankheiten:
Das Problem bei besonders großen Hunderassen ist, dass sie in ihrer Jugend schnell stark wachsen. Dadurch ist das Risiko für Fehlentwicklungen des Skeletts und der Gelenke höher. Das betrifft meist die Hüfte und die Ellenbogengelenke. Außerdem sind größere Hunde aufgrund ihres Gewichts anfälliger für Arthrose.