Besser verdauen
Diese Gewürze entspannen Ihren Magen
Aktualisiert am 06.12.2025 – 08:02 UhrLesedauer: 4 Min.
Menschen mit einem empfindlichen Magen sind beim Blick in das Gewürzregal häufig unsicher. Denn nicht alles, was Pep gibt, tut der Verdauung gut.
Manch einer hat bei Chili und Pfeffer schon mal ein Magengrummeln verspürt. Oder Fenchel und Rosmarin als wohltuend empfunden. Wie Gewürze und Kräuter auf den Magen wirken und bei welchen Zutaten Sie vorsichtig sein sollten.
Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Aufstoßen und Völlegefühl: Menschen mit einem empfindlichen Magen kennen diese Beschwerden nur zu gut. Besonders nach großen Portionen, fett- und zuckerreichen Speisen sowie säurehaltigem wie Sprudelwasser fängt ihr Magen oft an zu zwicken. Wer die passenden Gewürze benutzt, kann sein Essen bekömmlicher machen. Aber Vorsicht: Manches im Gewürzregal ist bei einer sensiblen Magenschleimhaut oder gar bei einem Reizmagen weniger gut geeignet.
„Kräuter und Gewürze geben dem Essen nicht nur Geschmack. Einige wirken beruhigend auf unseren Magen und unterstützen die Verdauung. Meist ist die wohltuende Wirkung auf die enthaltenen ätherischen Öle zurückzuführen. Doch genau diese können unter Umständen auch reizen. Das ist unter anderem abhängig von der verzehrten Menge und der individuellen Verträglichkeit“, sagt Diplom-Ökotrophologin Brigitte Neumann aus Uttenreuth.
Im Gewürzregal stehen einige Klassiker, die dem Magen in der Regel guttun. Dazu gehören mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Salbei, aber auch Gewürze wie Fenchelsamen, Lorbeerblätter und Kümmel. Diese enthaltenen ätherischen Öle, welche die Verdauungssäfte anregen, Blähungen und Völlegefühl lindern und entspannend auf die Muskulatur der Verdauungsorgane wirken. Die enthaltenen Bitterstoffe regen zudem die Bildung von Gallenflüssigkeit in der Leber an, was die Fettverdauung fördert.
„Sie können die Heilpflanzen als Gewürz zum Essen geben oder mit heißem Wasser übergießen und als Tee zum Essen trinken. Besonders der Anis-Kümmel-Fencheltee ist ein beliebter Verdauungstee gegen Völlegefühl und Blähungen, ebenso Kamillentee“, sagt Neumann.
Vorsicht geboten ist laut der Ernährungswissenschaftlerin bei scharfen Gewürzen. Menschen mit einem empfindlichen Magen würden sich nicht selten schwertun mit Pfeffer, Chili, Ingwer, Senf und Meerrettich. Bei Pfeffer sorgt vor allem Piperin für Schärfe, bei Chili das Capsaicin, in Ingwer der Scharfstoff Gingerol. Senf und Meerrettich enthalten reichlich feurige Senföle. Die scharfen Gewürze regen die Verdauung an: Sie fördern den Speichelfluss und die Bildung von Magensäure, wirken keimtötend, durchblutungsfördernd und regen die Eigenmotorik von Magen und Darm an.
„Die in Ingwer enthaltenen Scharfstoffe werden sogar gezielt gegen Reiseübelkeit und Brechreiz eingesetzt“, sagt Neumann. „Bei scharfen Gewürzen kommt es aber ganz stark auf die Dosierung an. Gerade mit empfindlichem Magen sollte man sich vorsichtig an den Schärfegrad herantasten. Die Grenze ist bei jedem anders. Wer auf scharfes Essen mit Magenschmerzen, Sodbrennen, Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder anderen Magen-Darm-Beschwerden reagiert, sollte die Menge deutlich reduzieren oder ganz verzichten.“












