Viele Tote in Washington befürchtet
Passagiermaschine kollidiert mit Militär-Hubschrauber
Aktualisiert am 30.01.2025 – 06:16 UhrLesedauer: 3 Min.
Am US-Hauptstadtflughafen in Washington sind ein Flugzeug und ein Hubschrauber kollidiert und in einen Fluss gestürzt. Rettungsdienste suchen nach Überlebenden.
Bei einem Flugzeugunglück nahe dem US-Hauptstadtflughafen in Washington ist eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord in der Luft mit einem US-Militärhelikopter kollidiert. Laut Luftfahrtbehörde FAA handelte es sich bei dem Flugzeug um eine Maschine des Typs „Bombardier CRJ700“ von American Airlines, die aus dem Bundesstaat Kansas gekommen sei. Die Bundespolizei FBI teilte nach Angaben des Senders NBC News mit, es gebe keine Hinweise auf Terrorismus. Die Flughafenverwaltung meldete, dass alle Flüge am Flughafen zunächst gestoppt worden seien.
American Airlines teilte dem Sender CNN mit, an Bord hätten sich 60 Passagiere und vier Crew-Mitglieder befunden. Über mögliche Opfer gab es zunächst keine Angaben. „Wir sind uns der Berichte über einen Vorfall in der Nähe des Reagan-National-Airports bewusst. Wir werden Informationen bereitstellen, sobald sie verfügbar sind“, erklärte die Airline.
„Zwar wissen wir bisher nicht, wie viele Menschen an Bord gestorben sind, wir wissen aber, dass es Tote gibt“, schrieb der republikanische Senator Ted Cruz im Kurznachrichtendienst X.
Das Flugzeug sei in den Potomac-Fluss gestürzt, berichtete die Washingtoner Feuerwehr auf der Plattform X. In Washington war es zuletzt sehr kalt. Der Fluss, an dem die US-Hauptstadt liegt, war in Teilen gefroren. NBC News meldete, dass das Flugzeug in zwei Teile zerbrochen sei und im Wasser liege.
An Bord des Helikopters seien drei Soldaten gewesen, hieß es von der US-Armee. Es handele sich um einen „Sikorsky H-60“, ein Modell aus einer Familie militärischer Mehrzweckhubschrauber. Eine bekannte Variante dieses Typs ist der „Black Hawk“. Die Maschine befand sich zum Zeitpunkt des Vorfalls auf einem Übungsflug, sagte Armee-Sprecherin Heather Chairez dem Sender CNN. Er sei in Fort Belvoir im Bundesstaat Virginia stationiert gewesen.
T-online-Reporter Bastian Brauns, der sich unten am Fluss einen Überblick über die Lage verschaffte, berichtete von einem massiven Aufgebot an Rettungs- und Feuerwehrkräften. „Wir können hier von einer Katastrophe sprechen“, so Brauns. Das Unglück sei ganz in der Nähe von den Regierungsgebäuden der US-Hauptstadt passiert. Rettungsboote rückten von beiden Seiten des Flussufers aus, um nach Opfern zu suchen. Ein Rettungshubschrauber kreise über dem Fluss, so Brauns.
Auf den Videoaufnahmen von vor Ort sind Hubschrauber zu sehen, die mit Suchscheinwerfern den Fluss absuchen. Dutzende Feuerwehrleute sind nach Angaben eines Gewerkschaftsvertreters an der Absturzstelle im Potomac River mit Taucheinsätzen beschäftigt: „Die Such- und Rettungsmaßnahmen sind im Potomac River im Gange“, schrieb der Gewerkschaftsvertreter Edward Kelly auf X. Der US-Sender NBC berichtete von vier Personen, die bislang gerettet und in ein Krankenhaus gebracht worden seien. Dafür gab es bislang aber keine offizielle Bestätigung.
Ein anderes Video, das in den sozialen Medien kursierte, soll eine Aufnahme von einer Kamera am nahegelegenen Kennedy Center zeigen. In dem Video ist ein großer Feuerball zu sehen. Es konnte zunächst nicht geklärt werden, ob es sich dabei tatsächlich um das besagte Flugzeug handelte.
Auch auf der Webseite „Flightradar24“ wurde angezeigt, dass der Flug 5342 der American Airlines mit einer Bombardier CRJ700 durchgeführt wurde. Dieser Typ kann bis zu 68 Passagiere transportieren. Es wird oft als Privatflugzeug benutzt. In diesem Fall handelte sich aber um einen Linienflug von Wichita in Kansas nach Washington. Die Daten des Fluges brechen kurz vor dem Flughafen ab.
US-Präsident Donald Trump sagte am Abend, er sei über den Zusammenstoß „vollständig informiert“. Trump fügte hinzu, dass er „die Situation beobachtet und weitere Einzelheiten mitteilen wird, sobald sie bekannt werden“. „Möge Gott ihre Seelen segnen“, hieß es in der Stellungnahme weiter.
US-Vizepräsident J. D. Vance hat sich ebenfalls auf X zu Wort gemeldet. „Bitte sprechen Sie ein Gebet für alle, die heute Abend in die Kollision in der Nähe des Reagan-Flughafens verwickelt waren. Wir beobachten die Situation, aber hoffen wir erst einmal das Beste“, schrieb Vance in einem Beitrag.