
Seitdem Donald Trump dort wieder an der Macht ist, gilt dieses Selbstverständnis allerdings nicht mehr. Zwar funktioniert die Zusammenarbeit aktuell noch, doch es ist ungewiss, wie lange das so bleibt. Beim BND gibt es bereits Planungen für den Fall, dass die Verbindung reißt. Jägers Aufgabe ist es nun, diese Notfallplanungen einerseits weiterzutreiben, andererseits aber die internationalen Partnerschaften auszubauen – auch zu den USA, solange dies möglich ist.
Dazu müsse Jäger laut Ogorek mehr auf Eigenständigkeit bei der Technik- und Datenanalyse setzen. Seine wichtigsten Aufgaben: „Nachdem Bruno Kahl am Ende seiner Amtszeit bereits eine wirkmächtige PR-Aktion zur personellen Stärkung des BND gestartet hatte, muss Jäger nun noch an technischen Defiziten arbeiten.“ Die Mittel dafür sind da, schließlich sind die Geheimdienste explizit Teil des 500-Milliarden-Euro-Sondervermögens. Und so ist das Budget gestiegen. Zudem zeigen die aufsehenerregenden Kampagnen zur Mitarbeitergewinnung Erfolg.
Allerdings herrscht nach Umstrukturierungen offenbar teilweise schlechte Stimmung in der Behörde. Zudem zeigte sich der BND bei der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan und dem russischen Überfall auf die Ukraine unvorbereitet. 2022 machte ein Maulwurf Schlagzeilen, der geheime Informationen an Russland verkaufte. Der Ruf des BND hat zuletzt gelitten, es ist nun an Jäger, diesen wieder aufzubauen.
Auch wenn der neue Verfassungsschutzchef Sinan Selen aus einer ganz anderen Position sein Amt antritt, so sind die Herausforderungen kaum geringer. Und auch wenn Selen bereits seit 2019 als Vizepräsident der Behörde agierte und seit dem Abgang Thomas Haldenwangs die Behörde gemeinsam mit Silke Willems bereits seit fast einem Jahr kommissarisch leitet, dürfte sich beim BfV wohl dennoch einiges ändern.











