Rentenpläne von CDU, CSU und SPD
Wie Millionen Rentner davon profitieren
11.03.2025 – 15:25 UhrLesedauer: 3 Min.
Mehr Rentenpunkte für Mütter älterer Kinder: Geht es nach den Plänen der CSU, soll es pro Kind knapp 20 Euro mehr Rente geben. Wie Sie profitieren.
Union und SPD haben sich in den Sondierungsgesprächen auf Anpassungen bei der Rente geeinigt. Ein zentraler Punkt: die sogenannte Mütterrente soll aufgestockt werden; profitieren sollen die, die bereits ältere Kinder haben. Daneben sollen auch arbeitende Senioren künftig steuerliche Vorteile erhalten. Wichtig: Die Pläne sind noch kein Gesetz und stoßen auch auf Kritik. Sollten die Anpassungen aber wie geplant kommen, würden wohl Millionen Rentner profitieren.
Derzeit erhalten Frauen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, für jedes Kind zweieinhalb Jahre Kindererziehungszeit angerechnet – also 2,5 Rentenpunkte. Mütter mit später geborenen Kindern bekommen hingegen drei Jahre (also drei Rentenpunkte) gutgeschrieben. Die Union sieht darin eine Ungleichbehandlung, die sie korrigieren will: Künftig sollen auch Mütter mit älteren Kindern drei volle Jahre angerechnet bekommen.
Kommt die Änderung, würden betroffene Mütter künftig einen halben Rentenpunkt mehr pro Kind erhalten. Da ein Rentenpunkt derzeit 39,32 Euro wert ist, bedeutet das eine Erhöhung um 19,66 Euro pro Monat und Kind. Eine Mutter mit zwei Kindern, die vor 1992 auf die Welt kamen, würde künftig gut 39 Euro mehr Rente bekommen. Wer drei Kinder hat, könnte mit gut 59 Euro mehr Rente rechnen.
Gerechnet auf die durchschnittliche Altersrente bei Frauen – 2024 betrug diese laut Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung rund 900 Euro – würde das bei einem Kind einem Rentenplus von etwa 2,2 Prozent entsprechen. Bei zwei oder drei Kindern hätten Rentnerinnen 4,4 beziehungsweise 6,5 Prozent mehr Rente jeden Monat. Insgesamt rechnet die Deutsche Rentenversicherung mit zusätzlich ausgezahlten Renten im Wert von 4,5 Milliarden Euro.
Die CSU begründet die Reform mit Gerechtigkeit: Mütter, die in den 1970er- und 1980er-Jahren Kinder großgezogen haben, konnten oft weniger von Kita-Angeboten profitieren, mussten längere Erwerbsunterbrechungen in Kauf nehmen und hätten deshalb schlechtere Rentenansprüche als jüngere Generationen.
Wirtschaftsexperten und Rentenpolitiker kritisieren dagegen die geplante Ausweitung der Mütterrente. Die 4,5 Milliarden Euro könne die Rentenversicherung nicht aus eigenen Mitteln stemmen, heißt es da etwa. Möglicherweise müsste man Steuermittel anzapfen oder Beitragszahler der Rentenversicherung mehr in die Pflicht nehmen. Daneben würde man damit pauschal Gelder verteilen, anstatt gezielt Altersarmut zu bekämpfen.
Auch die CDU hat eine ihrer Ideen zur Rente im Sondierungspapier eingebracht: die sogenannte Aktivrente. Wer auf die Altersrente verzichtet und freiwillig länger arbeitet, soll demnach bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei als Gehalt beziehen können – der aktuelle Steuerfreibetrag liegt bei gut 1.000 Euro. Sozialabgaben wären dennoch fällig: Indem Senioren länger in die Rentenkasse einzahlen, steht mehr Geld für aktuelle Renten zur Verfügung. Mehr zur Aktivrente lesen Sie hier.
Zuletzt konnte auch die SPD eines ihrer Themen zur Rente ins Sondierungspapier festhalten: Demnach soll das Rentenniveau bei derzeit 48 Prozent stabil bleiben. Der Wert ist eine theoretische Richtgröße, die das Verhältnis von Rente und Löhnen im Blick hat: Wer 45 Jahre lang immer zum Durchschnittslohn gearbeitet hat, soll demnach 48 Prozent seines letzten Bruttogehalts als Rente bekommen.