
Prost, auf ein Stück Kultur
Wussten Sie, dass dieses Getränk … ?
27.12.2025 – 07:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Was Sake mit neapolitanischer Pizza zu tun hat? Die Unesco führt beide Produkte und ihre Herstellung auf der Liste der immateriellen Kulturgüter. Das ist der Grund.
Wenn man an das Unesco-Welterbe denkt, kommen einem zuerst alte Schlösser, Tempel oder malerische Altstädte in den Sinn. Doch manchmal schafft es auch etwas völlig anderes auf die Liste der Kulturgüter – zum Beispiel ein traditionelles Handwerk aus Japan: die Kunst der Sake-Bereitung.
Seit 2024 zählt die traditionelle Sake-Herstellung offiziell zum immateriellen Kulturerbe der Unesco. Warum? Weil sie weit mehr ist als ein Getränk: ein jahrhundertealtes Ritual, das Handwerk, Religion und regionale Identität verbindet. „Sake ist ein kultureller Ausdruck in flüssiger Form“, sagen japanische Braumeister gern und die Unesco sieht das offenbar genauso.
Der größte Unterschied zwischen der Herstellung von Sake und Wein liegt im Ausgangsprodukt und im Fermentationsprozess. Wein entsteht durch die Gärung von natürlichem Zucker, nämlich dem Fruchtzucker aus Trauben. Die Hefe wandelt diesen Zucker direkt in Alkohol um.
Bei Sake dagegen wird Reis verwendet, der selbst keinen Zucker enthält, sondern Stärke. Diese Stärke muss erst mithilfe von Koji-Schimmel in Zucker umgewandelt werden, während gleichzeitig die alkoholische Gärung stattfindet – ein einzigartiger Vorgang, der „Parallelfermentation“ genannt wird.
Während beim Wein rote und weiße Weine unterschiedlich verarbeitet werden (Schalenkontakt, Temperatur, Pressung), ist bei Sake der entscheidende Faktor der Poliergrad des Reises und die sorgfältige Koji-Reifung, die den Geschmack stark prägen. Das Ergebnis kann süßlich, trocken, warm oder blumig sein. Sake ist ein Getränk mit Seele oder wie ein Braumeister aus Kyoto sagt: „Wir brauen Zeit, nicht Alkohol.“ Im Alkoholgehalt liegt Sake allerdings mit 14 bis 17, manchmal sogar 20 % Vol. deutlich über Rotwein (12 bis 15) und Weißwein (10 bis 13).










