Vor allem in der wissenschaftlichen Sprache fällt öfter das Wort „heuristisch“. Wir verraten, welche Bedeutung sich dahinter verbirgt.
Wer zu einem Ergebnis kommen möchte, kann verschiedene Methoden anwenden. Einerseits lassen sich spezifische Regeln verwenden, andererseits können Annahmen, Schätzungen und Faustregeln zum Einsatz kommen. Letzteres stellt sich als eine heuristische Methode dar. Doch was bedeutet „heuristisch“? Wir erklären es.
Ähnlich wie das Substantiv „Heuristik“ leitet sich das Adjektiv „heuristisch“ aus dem Altgriechischen ab. Das griechische Wort „heuriskein“ bedeutet so viel wie „entdecken“ oder „auffinden“. Methoden, die als heuristisch bezeichnet werden, dienen der Lösungsfindung.
Ziel ist es, mit begrenztem Wissen und begrenzter Zeit zu einer hinreichenden Lösung zu gelangen. Dafür kommen vorläufige Annahmen, Faustformeln und erfahrungsbasierte Schätzungen zum Einsatz. Möglich sind unter anderem zwei Verwendungen für den Begriff „heuristisch“:
Gut zu wissen: Wer heuristisches Wissen auf ein Problem anwendet, kann diese Vorgehensweise als Heuristik bezeichnen.
Heuristische Methoden kommen häufig in Kombination mit Algorithmen zum Einsatz. Einer solchen Analyse bedient sich etwa Antiviren-Software, die auf einem Computer nach Viren sucht und auch bisher Unbekannte erkennen soll. Denn noch unbekannte Computerviren besitzen keine Signatur, sodass eine signaturbasierte Erkennung nicht möglich ist.
Eine heuristische Analyse kann in diesem Fall den Quellcode von Software mit dem Code bekannter Schadprogramme (Malware) vergleichen. Erkennt der Algorithmus Übereinstimmungen, lässt sich die überprüfte Schadsoftware als verdächtig einstufen.
So trägt die heuristische Herangehensweise dazu bei, dass sich neue und modifizierte Varianten von bekannter Schadsoftware identifizieren lassen – ohne dass tatsächliches Wissen über die Programme vorausgesetzt ist.