
Trump spielt eine Rolle
Deutsche lieben Kanada: Warum das Land jetzt einen Boom erlebt
14.12.2025 – 07:00 UhrLesedauer: 2 Min.

Weite Landschaften, große Naturwunder und neue Reiseformen: Kanada steht bei vielen deutschen Urlaubern hoch im Kurs. Für das Jahr 2026 zeichnet sich ein klarer Reisetrend ab.
Während sich viele Fernreiseziele auch drei Jahre nach der Pandemie noch immer neu positionieren müssen, gewinnt das zweitgrößte Land der Welt für deutsche Reisende weiter an Beliebtheit. Für 2026 zeichnet sich ein klarer Trend ab: Kanada wird bewusster, gezielter und für längere Zeiträume bereist. Und auch die Tatsache, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Gruppenphase der WM am 20. Juni 2026 in Toronto auf Afrikameister Elfenbeinküste trifft, hilft.
„2025 war ein anspruchsvolles, aber wegweisendes Jahr“, erklärt Tilo Krause-Dünow, Inhaber und Geschäftsführer von Canusa Touristik. Während das Interesse an USA-Reisen leicht zurückging, habe Kanada außergewöhnlich starke Zuwächse verzeichnet. Für 2025 wird bei dem Nordamerika-Experten ein zweistelliges Plus bei den Buchungen gemeldet. „Und für das Jahr 2026 setzt sich diese Entwicklung fort“, so Krause-Dünow.
Woher der plötzliche Erfolg? Der Canusa-Chef glaubt, dass Kanada viele Erwartungen deutscher Reisender erfüllt. Dazu gehören weite Landschaften, Ruhe und die beeindruckende Natur – das Ganze in Verbindung mit einer sehr guten Infrastruktur und einem hohen Maß an Sicherheit. Außerdem gelten Kanadier als äußerst gastfreundlich und die transparenten Reisebedingungen in das Land schaffen ein sicheres Gefühl.
Andere Reiseexperten machen auch die politische Situation in den USA für den Kanada-Aufschwung verantwortlich. „Wir sehen ganz deutlich, dass die Präsidentschaft von Donald Trump viele klassische USA-Fans verunsichert. Die Stimmung dämpft die Reiselust spürbar“, sagte Timo Kohlenberg, Geschäftsführer des Reiseanbieters America Unlimited, dem Reiseportal airliners.de.
Während bei America Unlimited das Geschäft mit USA-Reisen 2025 um zehn Prozent gefallen sei, habe Kanada im gleichen Zeitraum ein Umsatzwachstum von 65 Prozent erfahren. „Viele Gäste, die ursprünglich eine USA-Reise geplant hatten, ziehen nun den nördlichen Nachbarn vor“, heißt es von Kohlenberg.
Canusa berichtet, dass Rundreisen, Bahn- und Wohnmobiltouren besonders gefragt seien. Zudem ziehe es deutsche Reisende nun in bislang eher unbekannte Regionen im Osten und Norden des Landes. Neben bekannten Klassikern wie den Rocky Mountains rückten auch Regionen wie Neufundland und Labrador, Prince Edward Island oder der Yukon stärker in den Fokus. Gleichzeitig steige der Wunsch nach Reiseerlebnissen, die Natur, Komfort und Individualität miteinander verbinden.











