
Warnstreik im Öffentlichen Dienst
Verdi ruft Beschäftigte zum Protest auf
15.12.2025 – 01:59 UhrLesedauer: 2 Min.
In der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder fehlt bislang ein Angebot der Arbeitgeber. Die Gewerkschaft reagiert deutlich.
Die erste Verhandlungsrunde endete ohne Angebot – nun ruft die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der Freien und Hansestadt Hamburg für den heutigen Montag zum Warnstreik auf. Die Arbeitsniederlegung findet im Rahmen der laufenden Tarifrunde zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) statt.
Am 3. Dezember hatten die Verhandlungen begonnen, doch die Arbeitgeberseite legte kein Angebot vor, teilt Verdi in einer Pressemitteilung mit. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 300 Euro zur Stärkung der unteren Entgeltgruppen. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten, Auszubildende unbefristet übernommen werden. Studentische Beschäftigte sollen ein tariflich garantiertes Mindeststundenentgelt bekommen. Zudem verlangt Verdi eine Erhöhung aller Zeitzuschläge um 20 Prozentpunkte bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Die Arbeitgeber hatten die Forderungen öffentlich als „astronomisch“ bezeichnet und abgelehnt.
„Statt astronomischer Forderungen sehen wir galaktische Lebensmittelpreise, kometenhaft gestiegene Mieten und eine geplatzte Hamburg-Zulage“, sagte Ole Borgard, stellvertretender Verdi-Landesbezirksleiter. „Statt sich in der Sterndeutung zu verirren, sollten die Arbeitgeber lieber an einem brauchbaren Angebot arbeiten. Die gute Kinderstube sagt: ‚Komm nie mit leeren Händen.‘ Das sollten sich auch die Arbeitgeber mit Blick auf die zweite Verhandlungsrunde zu Herzen nehmen.“
Irene Hatzidimou, stellvertretende Fachbereichsleiterin, ergänzte: „Wenn die Arbeitgeber kein Angebot vorlegen, bleibt uns keine andere Wahl, als den Druck zu erhöhen. Der Warnstreik am 15. Dezember ist ein klares Signal: Die Beschäftigten stehen zusammen, und sie erwarten ein faires und verhandelbares Angebot in der nächsten Runde.“
In Hamburg geht es um die Gehälter von mehr als 39.300 Tarifbeschäftigten, 5.200 Auszubildenden und Nachwuchskräften sowie rund 42.750 Beamten. Betroffen sind Beschäftigte in den Bezirksämtern, bei Hamburg Service vor Ort, in Landes- und Fachbehörden sowie im Sozial- und Erziehungsdienst. Die Kindertagesstätten sind nicht betroffen.
Die Kundgebung findet ab 10 Uhr vor der Europa Passage am Ballindamm statt.










