
Peking-Reise des Kanzlers
Wadephul: China erwartet kooperatives Selbstbewusstsein
Aktualisiert am 29.12.2025 – 05:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Friedrich Merz plant in den ersten drei Monaten des neuen Jahres eine Reise nach Peking. Der Außenminister war kürzlich dort – und hat ein paar Tipps parat.
Außenminister Johann Wadephul erwartet für den im ersten Quartal 2026 geplanten China-Besuch von Kanzler Friedrich Merz (CDU) konkrete Ergebnisse. Auf die Frage, ob es Abmachungen geben könne bei der Reise von Merz, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: „Ja, das kann es und das wird es aller Voraussicht nach auch.“ Voraussetzung sei aber, „dass ich darüber nicht öffentlich vorher spreche“.
Zwischen Berlin und Peking schwelt seit längerem unter anderem ein Handelsstreit um sogenannte Seltene Erden – Rohstoffe, die etwa in Handys oder Elektromotoren stecken und vielen deutschen und europäischen Herstellern wegen einer restriktiven chinesischen Handelspolitik fehlen.
Wadephul hatte Peking Anfang Dezember besucht, nachdem er einen zuvor geplanten Besuchstermin wegen fehlender hochrangiger Gesprächszusagen hatte platzen lassen. Im Anschluss berichtete er von positiven Signalen der Chinesen. So habe Peking für den Bereich der Seltenen Erden allgemeine Exportlizenzen für deutsche Firmen in Aussicht gestellt.
Merz plant im ersten Quartal 2026 einen Chinabesuch. Auch ein Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sei im kommenden Jahr geplant, hatte Wadephul in Peking gesagt. Allgemein stellte er eine höhere politische Besuchsfrequenz zwischen Deutschland und China in Aussicht.
Auf die Frage, was er dem Kanzler als Rat für dessen China-Besuch mitgeben werde, antwortete Wadephul: „China erwartet von uns ein kooperatives Selbstbewusstsein.“ Wissend um die große wirtschaftliche Abhängigkeit von China, die man reduzieren wolle, müsse die Bundesregierung gemeinsam mit ihren Partnern in Europa und im Indio-Pazifik ihre Interessen wahren. „Das kann gelingen, wenn wir zeigen, dass wir zur Zusammenarbeit bereit sind. Aber dass wir auch in der Lage sind, uns zu wehren, wenn es nötig ist.“
Zu den ersten Monaten einer „Außenpolitik aus einem Guss“ zwischen Kanzler und Außenminister, von der in der CDU in den ersten Regierungsmonaten oft die Rede war, zog Wadephul eine positive Zwischenbilanz. Es sei inzwischen „eine natürliche Aufgabe, dass ich als Außenminister diesen Reisen des Bundeskanzlers den Weg ebne“. Er gehe davon aus, dass dies „auch bei unserem sehr anspruchsvollen Verhältnis zu China Früchte tragen“ werde.









