Vor UN-Klimakonferenz
Wetterdienste warnen in neuem Papier
09.11.2024 – 14:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Die UN-Klimakonferenz findet ab kommender Woche in Aserbaidschan statt. Meteorologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen sie als Anlass, um Alarm zu schlagen.
Die Durchschnittstemperaturen im deutschsprachigen Raum könnten bei ungebremstem CO2-Ausstoß bis zum Ende des Jahrhunderts um weitere 1,5 bis 4,5 Grad steigen. Das geht aus einem am Freitag veröffentlichten Überblickspapier des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und den nationalen Wetterdiensten der Schweiz und Österreichs hervor. In diesem Szenario würden die Temperaturen in Deutschland und den südlichen Nachbarländern bis zum Jahr 2100 um 4,0 bis 7,5 Grad über dem Wert vorindustrieller Zeit liegen.
Laut den Wetterdiensten wären massive Auswirkungen zu erwarten – darunter eine Zunahme der Hitzetage, weniger Schnee in tiefen Lagen und intensivere Starkregenereignisse. Mit dieser Veröffentlichung wollen die Wetterdienste vor der UN-Klimakonferenz (COP29) für mehr Klimaschutz werben.
Bei „konsequentem globalem Klimaschutz“ könnten sich die Temperaturerhöhungen jedoch knapp über dem aktuell bereits erreichten Niveau einpendeln, hieß es weiter. In den letzten zehn Jahren war das Klima in Deutschland bereits 2,3 Grad wärmer als in vorindustrieller Zeit. Der Trend setzte sich auch im laufenden Jahr weiter fort.
Sollte der CO2-Ausstoß ungebremst weitergehen, würde dies laut Simulationen zu einer Vervielfachung von Hitzetagen führen, mit Temperaturen von mindestens 30 Grad. In weiten Teilen Deutschlands könnten es dann über 40 solcher Tage pro Jahr sein, derzeit sind es im Schnitt etwa sieben, erklärte der DWD. In Österreich könnte die Zahl der extrem heißen Tage in tieferen Lagen auf bis zu 100 ansteigen. Dann lägen sie im Alpenstaat in einem „derzeit noch völlig unvorstellbaren Bereich“, warnten die Wetterdienste.
Angesichts dieser potenziellen Folgen betonen die Wetterdienste die Verantwortung aller Länder für Emissionsreduktionen. Deutschland, Österreich und die Schweiz müssten ihren Beitrag leisten, um die Erderwärmung einzudämmen.