Nach österreichischem Dreifachsieg
„Ungewöhnlich“: Skispringer äußert Verdacht bei Tournee
30.12.2024 – 19:37 UhrLesedauer: 2 Min.
In der Qualifikation dominierten fünf Österreicher, im Springen waren es immerin noch drei. Die Norweger finden das verdächtig.
Stefan Kraft, Jan Hörl, Daniel Tschofenig: Dieses Trio stand beim Auftakt der Vierschanzentournee auf dem Podest. Alle drei Athleten sind Österreicher. Wie schon in der Qualifikation dominierte der deutsche Nachbar das Springen in Oberstdorf. Während das Trio in der Heimat gefeiert wurde, kamen aus Norwegen kritische Stimmen.
Halvor Egner Granerud sagte beispielsweise dem heimischen TV-Sender NRK: „Wenn ich Gregor Deschwanden oder Pius Paschke gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich ziemlich misstrauisch gewesen. Es ist seltsam und sehr ungewöhnlich, dass eine Nation so dominiert, wie sie es jetzt tut.“ DSV-Adler Paschke führt die Gesamtwertung im Weltcup an, der Schweizer Deschwanden ist Fünfter. Was Granerud genau meinte, teilte er nicht mit. Doch mit seinem Verdacht stand er nicht allein da.
Die ehemalige Skisprung-Olympiasiegerin Maren Lundby sagte am NRK-Mikrofon: „Das ist verdächtig. Sie waren das ganze Jahr über gut und kaum steht die Vierschanzentournee an, sind sie noch besser. Da muss etwas sein.“ Aber auch Lundby ließ offen, was sie meinte. Ex-Springer Andreas Stjernen sagte beim TV-Sender Viaplay: „Es ist zu vermuten, dass ihre Ausrüstung viel besser ist als die ihrer Konkurrenten.“
Daniel Tschofenig, Dritter in Oberstdorf, ging nicht weiter auf die Bemerkungen aus Norwegen ein, nahm sie gelassen: „Sie können so viel spionieren, wie sie wollen. Wir haben nichts zu verbergen.“
Neu sind die Spannungen zwischen den Österreichern und den Skandinaviern nicht. Schon nach dem finalen Wettbewerb beim Sommer-Grand-Prix in Klingenthal (Deutschland) sagte Österreichs Nationaltrainer, dass „herumspioniert wurde“. Weiter führte er aus: „Ich habe gesehen, dass der Kontrolleur nach dem Springen umzingelt wurde. Sowohl deutsche als auch österreichische Trainer waren da und ich glaube nicht, dass sie über das Wetter gesprochen haben.“
Klar ist in jedem Fall: Beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen werden die Norweger wieder ganz genau hinschauen.