Versicherer deckt auf
Darum haben E-Autos so viele Unfälle
Aktualisiert am 15.12.2024 – 15:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Elektroautos verursachen mehr Unfälle als Benziner und Diesel. Aber nicht das Auto ist schuld, sondern sein Fahrer. Warum, das ergibt eine Analyse des Versicherers AXA.
Ruckartige Beschleunigung und Leistung im Überfluss: So mancher Autofahrer ist damit überfordert. Deshalb kommt es zu besonders vielen Unfällen mit Elektroautos. Die Daten des Versicherers AXA besagen: Stromer-Fahrer verursachen 50 Prozent mehr Kollisionen mit Schäden am eigenen Auto als Besitzer eines Autos mit Verbrennermotor.
Das Problem: Die meisten Elektroautos, insbesondere leistungsstarke Modelle, verfügen über ein sehr hohes Drehmoment, das bereits bei leichtem Druck auf das Fahrpedal spürbar ist. Das kann zu einer unerwarteten und ruckartigen Beschleunigung führen, die der Fahrer oder die Fahrerin unter Umständen nicht mehr kontrollieren kann.
Das Ergebnis sind nicht nur mehr Unfälle – sondern auch andere: Das größte Unfallrisiko mit Elektroautos besteht beim Beschleunigen, nicht beim Abbremsen. Beteiligt sind vor allem große Autos mit starken Motoren, die natürlich viel mehr Geld kosten als kleinere und schwächere Modelle. Entsprechend teuer sind die Unfallschäden.
Crashtests des Versicherers decken einen weiteren Schwachpunkt am E-Auto auf: den Unterboden. Er könne leicht Schaden nehmen, wenn das Auto beispielsweise versehentlich über ein Hindernis fährt. Und über dem Unterboden ist die Batterie verbaut. Sie werde zwar von speziellen Versteifungen der Karosserie sehr gut geschützt – allerdings nur vorne, hinten und an den Seiten. Nicht aber unten.
Der Unterboden ist offenbar die Achillesferse von Elektroautos, denn an dieser Stelle hat die Batterie keinen zusätzlichen Schutz. Darüber sollten sich Autofahrerinnen und Autofahrer bewusst sein.
Die Hersteller sollten handeln und ihre Autos beispielsweise mit Platten am Unterboden besser schützen, fordert der Versicherer. Denn: Wenn die Batterie beschädigt wird, können schnell große Brände entstehen.
Allerdings: Die Angst vor einem Stromer-Brand ist viel größer als das Risiko selbst. Nur fünf von 10.000 Autos gehen in Flammen auf. Also 0,05 Prozent. Die Gefahr eines Marderbisses beispielsweise ist 38 Mal höher.