Attentat auf zwei US-Politiker in Minnesota
Mutmaßlicher Schütze in Gewahrsam genommen
Aktualisiert am 16.06.2025 – 05:34 UhrLesedauer: 2 Min.
Nach Attentaten auf zwei demokratische Politiker in Minnesota suchte die Polizei intensiv nach dem Täter. Nun wurde der mutmaßliche Schütze verhaftet.
Nach den Attentaten auf zwei Politiker der US-Demokraten im Bundesstaat Minnesota lief eine zweitägige Großfahndung nach dem flüchtigen Täter. Jetzt soll der mutmaßliche Schütze in Gewahrsam genommen worden sein. Das berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf die Polizei.
Der Verdächtige wurde demnach am Sonntagabend (Ortszeit) in Sibley County im Süden von Minnesota in Gewahrsam festgenommen. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 57 Jahre alten Mann, der Recherchen von US-Medien zufolge in der Sicherheitsbranche tätig ist.
Mehr als hundert Polizisten, unter ihnen Beamte der Bundespolizei (FBI) und mehrere Spezialeinheiten, waren südwestlich von Minneapolis im Einsatz, hatte der Leiter der Kriminalpolizei von Minnesota, Drew Evans, am Sonntag noch vor der Festnahme mitgeteilt. Die US-Bundespolizei FBI hatte eine Belohnung von bis zu 50.000 Dollar (rund 43.000 Euro) für Hinweise ausgesetzt.
Der mutmaßliche Täter hatte seine Opfer nach Angaben der Ermittler am Samstag als Polizist verkleidet in ihren Häusern aufgesucht. Zunächst gab er mehrere Schüsse auf John Hoffman, Mitglied des Senats von Minnesota, und dessen Frau ab. Beide wurden verletzt. Rund eineinhalb Stunden wurde nach Polizeiangaben dann das Attentat auf die Parlamentarierin Melissa Hortman, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Minnesota, und deren Ehemann verübt. Beide wurden getötet.
Polizisten verwickelten den mutmaßlichen Täter in der Nähe von Hortmans Haus noch in einen Schusswechsel, ihm gelang jedoch die Flucht. Die Ermittler konnten zunächst nur sein Fahrzeug beschlagnahmen. Der Verdächtige sei „bewaffnet und gefährlich“, warnten die Ermittler. Es gibt Hinweise, dass ihn unter anderem seine Ablehnung von Abtreibungen zu der Tat bewegt haben könnte.
Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, sprach von einem „Akt zielgerichteter politischer Gewalt“. Auch US-Präsident Donald Trump verurteilte die Tat.
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