Die neue Corona-Variante XEC breitet sich in Deutschland rasant aus. Was bisher über die derzeit zirkulierende Variante bekannt ist.
Herbstzeit ist Erkältungszeit. Und auch die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland steigt wieder an. Laut dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) verdrängt die Virusvariante XEC die bisher vorherrschende Linie KP.3.1.1. Was bisher über die Variante bekannt ist.
XEC wurde erstmals im Juni in Deutschland festgestellt und hat sich seitdem rasant ausgebreitet. Das Virus ist eine Untervariante von Omikron und entstand durch die Verschmelzung von den zwei bereits existierenden Omikron-Subvarianten KP.3.3 und KS.1.1. Den Experten von der Yale School of Medicine in den USA zufolge kann eine solche Verschmelzung etwa dann auftreten, wenn sich eine Person mit zwei verschiedenen Virusstämmen infiziert hat.
Ein weiterer Unterschied ist, dass der XEC-Stamm eine zusätzliche Mutation an seinem Spike-Protein aufweist. Mit diesem sind die Viren in der Lage, an menschliche Zellen anzudocken und in sie einzudringen. Allerdings ist derzeit nicht klar, wie sich diese Veränderung auf eine infizierte Person auswirken könnte.
Insgesamt geht das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) davon aus, dass XEC gegenüber anderen Covid-Varianten einen Wachstumsvorteil aufweisen könnte. Auch die Experten von der Yale School of Medicine vermuten, dass XEC besser übertragbar sei.
Trotz der möglicherweise besseren Übertragbarkeit der XEC-Variante gibt das RKI Entwarnung. Das Risiko für die öffentliche Gesundheit durch die unter Beobachtung stehenden Virusvarianten sei weiterhin gering. Auch eine „Erhöhung der Krankheitsschwere“ könne nicht beobachtet werden, heißt es im Wochenbericht.
Ebenfalls unverändert sind die Symptome einer Covid-Infektion unter dem XEC-Stamm. Nach Angaben des US-amerikamischen Centre for Disease Prevention and Control (CDC) kann es bei einer Infektion weiterhin zu folgenden Symptomen kommen:
Es sei unmöglich, eine 100-prozentige Übereinstimmung zwischen einem Impfstoff und einer zirkulierenden Variante zu garantieren, wenn ein Virus ständig mutiere, erklärt Dr. Scott Roberts, ein Spezialist für Infektionskrankheiten der Yale School of Medicine. Aber die aktuellen mRNA-Impfstoffe von Pfizer und Moderna, die auf KP.2 abzielen, sowie der neueste Novavax-Impfstoff, der auf JN.1 abzielt, sollten ebenfalls Schutz vor XEC bieten, fügt er hinzu.
„Obwohl XEC rekombinant ist, besteht es aus zwei Omikron-Subvarianten, die von den aktualisierten Impfstoffen bekämpft werden sollten“, sagt Dr. Roberts.
Nach dem neuesten Wochenbericht des RKI (30.9. bis 6.10.2024) liegt die aktuelle Corona-Inzidenz bei etwa 1.100 neuen Erkrankungen pro 100.000 Einwohner in der Woche. Corona machte einen Anteil von 11 Prozent an allen akuten Atemwegserkrankungen aus. Andere Atemwegsviren sind ebenfalls stark verbreitet und liegen auf einem „vergleichsweise hohem Niveau“, heißt es in dem Bericht. Rhinoviren machen mit 32 Prozent den größten Anteil aus.
Insgesamt steckten sich in der Woche bis zum 6. Oktober etwa 8,7 Prozent der Menschen in Deutschland mit einer akuten Atemwegserkrankung an. Das entspricht rund 7,3 Millionen Infektionen. Besonders betroffen war die Gruppe der Erwachsenen im Alter von 35 bis 59 Jahren.