Fünf hilfreiche Tipps
Immer kalte Füße: Ursache können ernste Erkrankungen sein
Aktualisiert am 17.12.2024 – 17:46 UhrLesedauer: 5 Min.
Kalte Füße können harmlos sein – müssen sie aber nicht. Welchen Einfluss der Blutdruck hat und was Sie gegen permanente Eisfüße tun können.
In Zeiten steigender Energiepreise drehen viele Menschen die Heizung in ihrer Wohnung runter – kalte Füße sind dann keine Seltenheit. Äußere Einflüsse wie Kälte oder Nässe sind jedoch nicht immer ursächlich. Auch ernstzunehmende Erkrankungen können dahinterstecken. Welche Ursachen möglich sind, erfahren Sie hier.
Die häufigste Ursache für kalte Füße ist eine verminderte Durchblutung. Diese kann vom Körper gewollt auftreten – oder aber aufgrund von äußeren Einflüssen und Krankheiten.
Wenn die Außentemperatur sinkt, ist es für den Körper zentral, seine Kerntemperatur – das heißt die Temperatur des Oberkörpers und des Kopfes – konstant bei etwa 37 °C zu halten. Um bei Kälte zu verhindern, dass die Gliedmaßen zu viel Wärme verlieren, ziehen sich die kleineren Blutgefäße der Haut sowie der Arme und Beine zusammen. Dadurch verringert sich die Durchblutung zeitweise und die Temperatur in den Extremitäten sinkt. Die Folge: Das warme Blut bleibt im Körperkern und Hände und Füße werden kalt.
Auch Nässe kann dazu führen, dass Füße kalt werden. Grund ist die sogenannte Verdunstungskälte. Sie entsteht, wenn die Feuchtigkeit von der Haut verdunstet. Dabei wird der Haut Energie in Form von Wärme entzogen.
Auch die falsche Schuhwahl kann zu kalten Füßen führen. Sitzen die Schuhe zu eng, kann das die Adern abdrücken und den Blutfluss stören. Die Wärme wird schlechter geleitet, die Füße kühlen aus.
Ähnlich wie bei engem Schuhwerk kann auch wenig Bewegung – zum Beispiel durch langes Sitzen im Büro – die Durchblutung der Beine und Füße beeinträchtigen. Dadurch kühlen die Füße ab. Sport, leichte Bewegung oder zeitweises Stehen fördern die Durchblutung und Wärmeleitung.
Auch ein generell niedriger Blutdruck, Hypotonie genannt, kann Ursache für eine verminderte Durchblutung der Füße sein. Zieht sich das Herz weniger stark zusammen, gelangt weniger warmes, sauerstoffreiches Blut in Organe, Muskeln und weiter entfernte Bereiche wie die Füße.
Bei der Messung des Blutdrucks werden zwei Werte angegeben: der systolische (vorn) und der diastolische (hinten) Blutdruck. Der systolische Blutdruck misst den Druck, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht. Der diastolische Blutdruck misst den Druck auf die Gefäße, wenn der Herzmuskel erschlafft. Es gelten folgende Referenzwerte:
Normaler Blutdruck: 120/80 mmHg Bluthochdruck (Hypertonie): über 140/90 mmHg Niedriger Blutdruck (Hypotonie): 90/60 mmHg
Oft betroffen sind junge, schlanke Menschen – insbesondere Frauen –, aber auch ältere Menschen.
Ein dauerhaft niedriger Blutdruck ist an sich keine Krankheit und meist nicht gefährlich. Welche Ursachen er hat, ist bisher nicht bekannt. Neben kalten Füßen und Händen kann ein chronisch niedriger Blutdruck auch Symptome wie Müdigkeit und Schwindel hervorrufen.
Wenn die Füße ständig kalt sind, kann das auch das Symptom einer ernsteren Erkrankung sein – insbesondere wenn Ursachen wie Kälte oder Bewegungsmangel ausgeschlossen sind. Dann können sich dahinter unter anderem chronische Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden verbergen.
Die Arteriosklerose ist eine weitverbreitete Gefäßerkrankung, bei der sich Arterien über längere Zeit durch krankhafte Ablagerungen verengen und verhärten. Diese Ablagerungen – die sogenannten Plaques – verengen die Blutgefäße mit der Zeit immer weiter, sodass der Blutfluss gestört ist. Die Folge sind Durchblutungsstörungen bis zum vollständigen Gefäßverschluss.
Eine Arteriosklerose kann prinzipiell in allen Blutgefäßen des Körpers entstehen – so auch in den Arterien der Beine. In diesem Fall spricht man von einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), auch Schaufensterkrankheit genannt.
Durch die verengten Blutgefäße werden Beine und Füße schlechter durchblutet und mit weniger Sauerstoff versorgt. Auf diese Weise kann es zu dauerhaft kalten Füßen kommen. Weitere Symptome sind eine schlechte Wundheilung sowie Schmerzen bei Belastung und in fortgeschrittenem Zustand auch im Ruhezustand.
Bestimmte Faktoren beeinflussen das Risiko, an einer Arteriosklerose zu erkranken. Dazu gehören:
- hohe (LDL-)Cholesterin- oder Triglyzeridwerte im Blut (Blutfett)
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- Nikotinkonsum
- Übergewicht
- ungesunde Ernährung
- langjähriger Stress
- Erbliche Vorbelastung
Auch bei dem Raynaud-Syndrom handelt es sich um eine Durchblutungsstörung. Kälte oder Stress führen dazu, dass sich Blutgefäße zusammenziehen. Im Gegensatz zu der normalen Reaktion des Körpers reagieren die Blutgefäße bei den Betroffenen sehr intensiv. Als Folge kommt es zu einer schubartigen, meist schmerzhaften Verengung der Arterien, was zu der typischen blassen Verfärbung führt.
Betroffen sind meist die Blutgefäße der Finger – manchmal sind auch Zehen, Knie, Nase, Ohren, Zunge oder Brustwarzen in Mitleidenschaft gezogen. Die Körperstellen werden aufgrund des Blutmangels zunächst sehr blass und taub. Erweitern sich die Arterien anschließend wieder, werden die Regionen warm, schwellen an und schmerzen.