Nach dem Tod dreier Frauen in einem Bordellbetrieb in Wien sind neue Details bekannt geworden. Offenbar war eine weitere Mitarbeiterin vor Ort.

Bei dem tödlichen Überfall auf einen Sex-Club in Wien am vergangenen Freitag hat es offenbar eine Überlebende gegeben. Ein Mann hatte nach ersten Erkenntnissen drei Frauen mit einem Messer getötet, die in dem „Studio 126a“ gearbeitet hatten.

Jetzt berichtete die österreichische Nachrichtenseite OE24, dass sich während der Gräueltat eine weitere Frau in den Räumlichkeiten aufgehalten hatte. Sie habe offenbar anhören müssen, wie die drei Frauen überfallen und erstochen wurden. Die Frau hatte sich wohl in einem Zimmer eingesperrt. Ihr wurde dem Bericht nach psychologische Unterstützung angeboten.

Polizei setzte Taser gegen Verdächtigen ein

Der mutmaßliche Täter wurde, nachdem ein Augenzeuge die Polizei alarmiert hatte, unweit des Tatortes festgehalten. Er soll ein Messer besessen haben. Wie jetzt bekannt wurde, soll es sich um einen afghanischen Asylbewerber handeln. Er sei bei der Festnahme aggressiv gewesen, die Polizei habe einen Taser einsetzen müssen, berichtet OE24. Er sollte am Samstag verhört werden.

Noch immer ist die Identität der Opfer ungeklärt. Es soll sich um Asiatinnen handeln, die in dem Sex-Club gearbeitet haben.

Ein Augenzeuge hatte am Freitagabend eine Blutspur vor dem Club im 3. Wiener Bezirk entdeckt und daraufhin die Polizei gerufen. Die Beamten entdeckten kurze Zeit später die drei toten Frauen und lösten eine Fahndung. Der jetzt in Gewahrsam befindliche Mann wurde in einem Park entdeckt, nicht weit vom Tatort entfernt.

Einen Tag zuvor waren ebenfalls in Wien eine Mutter und ihre Tochter bei einem Beziehungsdrama getötet worden.

Politikerin fordert mehr Schutz von Frauen

Nach den tragischen Morden an fünf Frauen an einem einzigen Tag hat sich in Österreich eine intensive Debatte über Femizide entzündet. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) rief die Bundesregierung dazu auf, eine Krisensitzung einzuberufen. Es müssten unverzüglich bessere Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor Gewalt entwickelt werden.

Eva-Maria Holzleitner, Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ, fordert konkrete Veränderungen. „Wir trauern um die ermordeten Frauen“, sagte Holzleitner. Solidarität mit den Hinterbliebenen heiße auch, „endlich einen Nationalen Aktionsplan Gewaltschutz umzusetzen, um Frauenleben in Österreich zu schützen“.

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