In Frankreich haben Aktivistinnen mehrere Gemälde in einem Museum mit Farbe besprüht. Die Betreiber des Museums üben scharfe Kritik.

Im Museum Centre Pompidou in Metz (Frankreich) haben Aktivistinnen das bekannte Aktgemälde „Der Ursprung der Welt“ des Künstlers Gustave Courbet und weitere Kunstwerke mit Farbe besprüht. Die Aktion wurde von der Künstlerin und Aktivistin Deborah de Robertis organisiert, die die Vorfälle als Performance bezeichnete.

In einem auf Social-Media-Kanälen verbreiteten Video ist zu sehen, wie eine der Aktivistinnen auf eine Glasscheibe, hinter der sich das Aktgemälde befindet, mit roter Farbe „MeToo“ sprüht. Dies nimmt Bezug auf die weltweite Bewegung gegen sexuelle Belästigung und Gewalt.

Das Museum hat den Vorfall scharf verurteilt und spricht von Vandalismus. Die betroffenen Werke würden derzeit untersucht. „Bei allem Respekt, den wir feministischen Bewegungen entgegenbringen, sind wir schockiert von der Vandalismus-Attacke auf die Kunstwerke, vor allem von feministischen Künstlerinnen, die im Herzen der Auseinandersetzung der Kunstgeschichte stehen“, äußerte sich Museumsdirektorin Chiara Parisi.

Scharfe Kritik aus der Politik

Neben Courbets Gemälde waren auch Werke der franko-amerikanischen Künstlerin Louise Bourgeois sowie der deutschen Künstlerin Rosemarie Trockel und der österreichischen Künstlerin Valie Export betroffen.

Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall: „Kunstwerke sind keine Transparente, auf die man den Slogan des Tages sprüht, sondern sie haben von sich aus die Kraft, eine Botschaft zu transportieren.“ Der Bürgermeister von Metz, François Grosdidier, äußerte sich weniger diplomatisch und sprach von einem „Attentat auf die Kultur“, das von „fanatischen Feministinnen“ verübt worden sei.

Aktie.
Die mobile Version verlassen