Thomas Gottschalk hat die Fernsehbühne verlassen. RTL verabschiedete ihn überraschend und würdig, und mit seinem Freund Günther Jauch schrieb er ein letztes Mal Fernsehgeschichte.
Er hat ein letztes Mal im deutschen Fernsehen gewettet. Diesmal auf sich selbst. Vom Krebs und den starken Medikamenten gezeichnet hat Thomas Gottschalk alles gewagt, um sich von seinem Publikum zu verabschieden, als er in der RTL-Sendung „Denn sie wissen nicht, was passiert“ noch einmal vor den TV-Kameras stand. Seine jüngsten Auftritte waren misslungen. Seine Fans litten mit ihm auf offener Bühne, seine Kritiker überschütteten ihn mit Häme. Gottschalks letztes „Servus“ hätte also grandios misslingen können.
Denn natürlich war es traurig zu sehen, wie aufgeregt Gottschalks Co-Stars im wahrsten Sinne des Wortes um ihn herum moderieren mussten, um seine offenkundige Schwäche zu überspielen. Ja, es war augenscheinlich, dass Gottschalk körperlich und geistig nicht der Alte ist. Wie könnte er auch? Ja, mitunter sagte er minutenlang überhaupt nichts. Wenn er sprach, dann langsam, hoch konzentriert, aber unsicher. Meist begleitete er das hektische Treiben nur tapfer lächelnd. Und ja, sein Lächeln während der Ratespiele wirkte gefroren, fast gequält.
Kein einfacher Moment war das Interview, das sein Freund Günther Jauch mit ihm über seine schwere Krebserkrankung führte. Es kam unerwartet, fast aus heiterem Himmel. Es war ein harter Bruch in der Sendung. Von einer Sekunde auf die andere verwandelte sich „Denn sie wissen nicht, was passiert“, dieser gut gelaunte Kindergeburtstag für Fernsehboomer, in einen ernsthaften Talk wie bei „Stern TV“, das Jauch lange moderiert hat.











