Melania Trump fremdelte einst mit ihrer Rolle im Weißen Haus. Auch jetzt scheint das ehemalige Model widerspenstig zu bleiben.
Ob sich Melania Trump danach sehnt, noch einmal First Lady der USA zu sein, ist nicht bekannt. Aus dem Wahlkampf ihres Mannes hält sie sich weitgehend heraus – und vielen ist noch in Erinnerung, wie die gebürtige Slowenin während Donald Trumps erster Amtszeit im Weißen Haus mit ihrer Aufgabe als erste Frau im Staate fremdelte.
Doch so rätselhaft und unnahbar Melania Trump auch wirken mag: Immer wieder überrascht sie Beobachter mit geradezu herzerwärmenden Momenten. Nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf ihren Mann am 13. Juli veröffentlichte die 54-Jährige eine Liebeserklärung. Der Attentäter habe ihren Mann, „seine Leidenschaft, sein Lachen, seinen Einfallsreichtum“, auslöschen wollen, schrieb Melania im Onlinedienst X. Zugleich sprach sie von „Donald, dem großzügigen und fürsorglichen Mann, mit dem ich die besten und die schlimmsten Zeiten durchgestanden habe“.
Melania lernte Donald Trump 1998 in einem Nachtclub in New York kennen. Zu diesem Zeitpunkt war die 1970 in der Ortschaft Novo Mesto als Tochter eines Autohändlers geborene Melania Knauss bereits seit einigen Jahren als Model in den USA erfolgreich. Durch die Liaison mit dem 24 Jahre älteren Immobilienmilliardär rückte sie ins Scheinwerferlicht, stieg in die New Yorker High Society auf und erregte zu dieser Zeit Aufsehen mit freizügigen Fotos.
Zu den Gästen der pompösen Hochzeit im Januar 2005 in Florida zählten Prominente wie Elton John, der damalige Prinz Charles oder auch das Ehepaar Bill und Hillary Clinton. Im März 2006 kam der gemeinsame Sohn Barron zur Welt, Melanias einziges und Donald Trumps fünftes Kind. Mit der Vereidigung ihres Mannes am 20. Januar 2017 wurde sie zur 47. First Lady der Vereinigten Staaten – als erste Einwanderin und als erste, für die Englisch nicht die Muttersprache ist.
Allerdings entstand schnell der Eindruck, dass ihr die neue Rolle nicht auf den Leib geschnitten war. So sorgte Melania für Befremden, als sie sich ein halbes Jahr Zeit ließ, bevor sie ins Weiße Haus einzog – und in dieser Zeit ihrer Stieftochter Ivanka die Rolle der First Lady überließ. Nach den glanzvollen Auftritten ihrer Vorgängerin Michelle Obama ein für viele Beobachter ernüchternder Kontrast.
Umso mehr stellt sich knapp acht Jahre später die Frage, wie Melania Trump im Falle eines Wahlsieges ihres Mannes dieses Mal mit ihrer Rolle als First Lady umgehen würde. Das US-Magazin „People“ zitiert eine nicht namentlich genannte Quelle aus dem Umfeld Trumps, die meint: „Sie wird definitiv nicht zurück nach Washington ziehen.“
Melania Trump hat die Rolle in ihren vier Jahren als First Lady zwischen 2017 und 2021 eigenwillig interpretiert. Immer wieder wurde ihr in dieser Zeit nachgesagt, wie unwohl sie sich in dem „goldenen Käfig“ Washingtons fühle, wie viel lieber sie sich im sonnigen US-Bundesstaat Florida aufhalte, wo die Trumps mit dem Mar-a-Lago ein Luxusresort besitzen. Tut Melania ihrem Mann nun den Gefallen und rückt erkennbar von diesem Gebaren ab, um Donald Trumps Wahlsieg wahrscheinlicher werden zu lassen?