Julian Nagelsmann hat den DFB-Kader für die kommenden Länderspiele nominiert. Im Tor kann er dabei nicht gerade auf Erfahrung setzen.
Die nächste Länderspielpause steht unmittelbar vor der Tür: In der Nations League geht es für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am dritten und vierten Spieltag gegen Bosnien-Herzegowina (11.10.) und die Niederlande (14.10.).
Am Donnerstag hat Bundestrainer Julian Nagelsmann den Kader für die bevorstehenden Länderspiele bekannt gegeben. Verzichten muss der Bundestrainer dabei auf seine neue Nummer eins im Tor Marc-André ter Stegen, der mit einem Patellasehnenriss monatelang ausfällt.
Neben Oliver Baumann und Alexander Nübel komplettiert deshalb Janis Blaswich von Red Bull Salzburg das Torwart-Trio. Obwohl speziell der Name Oliver Baumann den DFB-Fans mittlerweile bekannt vorkommen dürfte, steht das nominierte Torwart-Trio nicht gerade für Erfahrung, denn: Obwohl es für jeden der drei Torhüter nicht die erste Nominierung ist, hat keiner von ihnen bislang auch nur ein einziges Länderspiel gemacht.
Besonders Baumann wartet bereits lange auf seinen ersten Einsatz: Der Torwart der TSG Hoffenheim saß schon in 25 Länderspielen auf der Bank, das erste Mal im September 2020. Doch hinter Manuel Neuer und ter Stegen kam er bislang nie zum Zug.
Bundestrainer Nagelsmann kündigte an, dass sich das nun definitiv ändern wird. „Gerade Oli hat einen herausragenden Start auch jetzt in die Liga und in der Euro League gehabt, mit sehr vielen guten Spielen und hat es auch verdient, jetzt mal ein Länderspiel zu kriegen, das wird jetzt auch so sein“, sagte er zur Nominierung.
Doch auch Nübel darf sich wohl Hoffnungen auf sein Debüt machen. Er gehörte bislang dreimal zum DFB-Kader, kam jedoch ebenfalls nicht zum Einsatz. „Wir wissen noch nicht zu 100 Prozent, wie die Verteilung ist, ob einer beide macht, oder zwei eins“, sagte Nagelsmann über die Aufteilung der beiden anstehenden Länderspiele. Der 28-Jährige vom VfB Stuttgart hat den Vorteil, klar jünger zu sein als die Konkurrenten. Baumann ist beispielsweise sechs Jahre älter.
Blaswich, der bereits im November 2023 für die Länderspiele gegen die Türkei und Österreich nominiert war, wird hingegen auch gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande nur auf der Bank Platz nehmen. Blaswich sei „ein sehr guter Typ“ und der „richtige Mann“, um die Rolle der Nummer drei zu erfüllen und dabei die Gruppe zusammenzuhalten, sagte Nagelsmann über den von Leipzig nach Salzburg ausgeliehenen Keeper.
Für die Zukunft möchte der Bundestrainer jedoch auch anderen Torwart-Kandidaten den Weg in die Nationalmannschaft nicht versperren. „Natürlich haben wir da noch viele andere auf dem Zettel, die den Kampf um den Stammtorwart bis nächstes Jahr, bis Marc zurückkommt, auch ausfechten können“, sagte Nagelsmann am Donnerstag. „Jetzt haben wir uns für die drei entschieden, aber da gibt es sicherlich auch noch andere Kandidaten, die auch über die nächsten Wochen Krone (DFB-Torwarttrainer Andreas Kronenberger, Anm. d. Red.) und auch mich überzeugen können“, so Nagelsmann weiter.
Auf viele Torhüter mit Länderspielerfahrung wird Nagelsmann jedoch auch da nicht zurückgreifen können. Denn mit Kevin Trapp und Bernd Leno gibt es aktuell lediglich zwei noch aktive Torhüter, die bereits ein Spiel für die deutsche Nationalmannschaft absolviert haben (beide jeweils neun Einsätze). Trapp wäre dabei für die aktuelle Länderspielpause ohnehin nicht infrage gekommen, da er noch an einer Oberschenkelverletzung laboriert.