Streaming-Dienst will mehr Werbung anzeigen

Im Günstig-Abo

Netflix will mehr Werbung anzeigen

Das werbefinanzierte Netflix-Abo ist erfolgreich, teilt der Streamingdienst mit. Die Konsequenz ist: Künftig soll es noch mehr Werbung geben.

Das von Netflix 2022 eingeführte Abo mit Werbeunterbrechungen ist ein enormer Erfolg für das Unternehmen. Wie der Streaming-Anbieter mitteilt, nutzen mittlerweile 94 Millionen Mitglieder das Angebot, das im Vergleich zum Standard-Abo günstiger ist. Im vergangenen Monat gingen sogar mehr als die Hälfte aller Neuanmeldungen weltweit auf das Werbe-Abo zurück, heißt es.

Den Erfolg will Netflix nutzen und den Mitgliedern des Günstig-Abos noch mehr Werbung anzeigen. Wie der Videostreaming-Marktführer ankündigte, will er ab dem kommenden Jahr auch Reklame einblenden, wenn Nutzer die Wiedergabe pausieren.

Für diese interaktiven Werbeunterbrechungen will Netflix auch generative Künstliche Intelligenz einsetzen, „um die Werbung mit der Welt unserer Sendungen zu verknüpfen“. Was bedeutet das? Interaktive Anzeigen enthalten dann zum Beispiel Buttons, die angeklickt werden können.

Mit dem Wachstum der Anzeigen-Abos wird Netflix attraktiver für Werbekunden, die bisher etwa auf klassische TV-Sender zurückgreifen. Das Angebot ist derzeit in zwölf Ländern verfügbar, darunter auch in Deutschland, wo es 4,99 Euro monatlich kostet.

Netflix entwickelte nach dem Start mit Partnern wie Microsoft eine eigene Anzeigenplattform, auf die kommende Woche auch in Europa umgestellt werden soll. Die Werbung kann damit nach mehr als 100 Interessen-Kategorien personalisiert werden – „darunter Lebensabschnitte“.

Netflix macht seit diesem Jahr keine Angaben mehr zur allgemeinen Entwicklung der Kundenzahlen. Ende 2024 waren es gut 300 Millionen Kundenhaushalte insgesamt. Netflix geht davon aus, dass mehr als 700 Millionen Menschen weltweit den Dienst nutzen.