Stahl oder Luft
So funktionieren die Fahrwerke in Autos
Aktualisiert am 13.05.2025 – 15:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Fahrwerke haben meist eine klare Aufgabe: Die Karosserie soll möglichst auf ihnen schweben und wenig schaukeln. Dafür gibt es verschiedene Ansätze – einer ist dabei besonders günstig.
Stahlfedern, adaptive Dämpfer oder Luftfedern: Beim Wälzen von Autoprospekten liest man im Zusammenhang mit Fahrwerken ganz unterschiedliche Begriffe. Fest steht: Fahrgefühl und Handling eines Autos werden maßgeblich vom jeweiligen Fahrwerk bestimmt. Dafür sind unter anderem Federn und Dämpfer zuständig. Doch was steckt hinter den verschiedenen Systemen?
In den meisten Autos sitzen in den Radkästen Stahlfedern und konventionelle Stoßdämpfer mit einer festen Dämpfung, die die dynamischen Radlastschwankungen ausgleichen. Stahlfederfahrwerke beinhalten gewickelte Schraubenfedern aus Federstahl. Die Federlänge bestimmt die Fahrzeughöhe, die Federhärte den Komfort und das Fahrverhalten. Sie sind kompakt – und günstig.
Adaptive Dämpfer wiederum bieten durch regelbare Dämpferventile eine breite Spreizung für verschiedene Fahrsituationen. Sie lassen sich in mehreren Fahrwerkgrundeinstellungen vorwählen, wie zum Beispiel eine Komfort- und eine Sporteinstellung. Fahrer können verstellbare oder adaptive Dämpfer justieren, oder die Federung passt sich selbst den Gegebenheiten an. Adaptive Fahrwerke haben Vorteile beim Komfort in normalen Fahrsituationen und sind deutlich günstiger als Luftfahrwerke.
Bei Luftfedern lässt sich das Federvolumen verstellen und damit die Standhöhe und Steifigkeit. Die Grundsteifigkeit kann bei Luftfedern weicher sein, der Fahrkomfort ist höher. Luftfedern erfordern jedoch ein Steuergerät sowie einen Luftkompressor. Eine Luftfederung ist komplexer, benötigt mehr Aufwand, mehr Platz und kostet mehr. Daher ist sie hauptsächlich in der Oberklasse zu finden.
Den größten Unterschied gibt es zwischen der klassischen Stahlfeder und dem Luftfederfahrwerk. Unabhängig von der Art tragen sie den Aufbau des Fahrzeugs. Die Luftfederung reagiert allerdings variabel auf die Zuladung, hält das Fahrzeugniveau konstant und verbessert dadurch das Fahrverhalten. Bei Stahlfedern ändert sich bei höherer Zuladung das Fahrverhalten, weil das Fahrzeug stärker einfedert.
Das bedeutet aber nicht, dass Stahlfedern schlecht sind. Eine gut gemachte Stahlfederung bietet je nach Fahrzeugart und Abstimmung ausreichend Komfort, Sportlichkeit und Sicherheit. Nur bei einer hohen Beladung kann es an seine Grenzen stoßen und ist daher weniger variabel.
Es gibt auch Unterschiede bei den Achsen. Statt einer einfachen Verbundlenkerachse werden bei höherpreisigen und stärker motorisierten Modellen aufwendigere Mehrfachlenkerachsen eingesetzt. Dadurch verbessern sich Fahrstabilität, die Lenkpräzision und der Fahrkomfort.