Wohnungskrise in Frankfurt
Mietpreise steigen deutlich schneller als Einkommen
02.05.2025 – 13:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Mietpreise in Frankfurt ziehen kräftig an – doch die Einkommen halten nicht mit. Eine Zahl macht das Ungleichgewicht besonders deutlich.
In Frankfurt sind die Mieten in den vergangenen acht Jahren deutlich gestiegen – stärker als die Inflation und schneller als die Einkommen. Das geht aus einer Analyse vom Immobilienportal „immoverkauf24“ und dem Datenstudio DataPulse Research hervor.
Laut der Auswertung stiegen die Angebotsmieten in Frankfurt seit 2016 um 46 Prozent. Im selben Zeitraum legte die Inflation um 26 Prozent zu, ebenso wie laut Studie die Gehälter in Frankfurt. Besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen leiden unter dieser Entwicklung: Sie müssen den Angaben zufolge inzwischen 44 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufbringen.
Im vierten Quartal 2024 lag die durchschnittliche Angebotsmiete im Frankfurter Gesamtmarkt bei 15 Euro pro Quadratmeter. Neubauwohnungen, also Objekte mit einem Baujahr ab 2022, wurden hingegen für durchschnittlich 18 Euro je Quadratmeter angeboten – ein Aufschlag von 20 Prozent.
Hinzu kommt: Neubauten machen nur 6,9 Prozent aller angebotenen Wohnungen aus. Das Angebot wächst also nicht nur zu langsam, sondern ist auch zu teuer für viele Wohnungssuchende. Beim Kauf ist die Differenz noch gravierender: Der Quadratmeterpreis für eine neue Eigentumswohnung lag zuletzt 54 Prozent über dem Durchschnitt bestehender Objekte.
Zwar wurde in Frankfurt seit 2016 mehr gebaut – die Zahl der Wohnungen stieg schneller als die Bevölkerung. Trotzdem bleibt der Bedarf hoch. Besonders in gut angebundenen Lagen übersteigt die Nachfrage weiterhin das Angebot.
Die Analyse zeigt: In allen acht untersuchten Großstädten steigen die Mieten stärker als Gehälter und Inflation. Spitzenreiter ist Berlin mit einem Anstieg von 78 Prozent, gefolgt von München mit 57 Prozent.
Bundesweit legten die Angebotsmieten laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung zwischen 2010 und 2022 um 50 Prozent zu. Die Einkommen konnten mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten.
Die Analyse stützt sich auf offizielle Zahlen und aktuelle Daten aus Wohnungsanzeigen. Betrachtet wurden Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt seit 2016 in den acht größten deutschen Städten. Für die Bevölkerungs- und Wohnraumentwicklung wurden Jahresdaten des Statistischen Bundesamts ausgewertet.
Die Einkommensdaten bis 2022 stammen aus dem 2024 veröffentlichten Einkommensreport des „Gemeinsamen Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder“. Die Zahlen zu den Jahren 2023 und 2024 stammen aus dem „kununu Gehaltscheck“, der in den Jahren 2024 und 2025 veröffentlicht wurde.