Geheime Informationen
Corona-Pandemie: BND geht offenbar von Laborunfall aus
Aktualisiert am 12.03.2025 – 11:31 UhrLesedauer: 1 Min.
Woher kam die Corona-Pandemie? Die Frage beschäftigt zahlreiche Stellen seit Jahren. Nun kommen Erkenntnisse des deutschen Geheimdienstes ans Licht.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hält es offenbar für wahrscheinlich, dass ein Laborunfall in Wuhan die Corona-Pandemie ausgelöst hat. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ und „Zeit“ kam der Geheimdienst bereits 2020 zu dieser Einschätzung. Grundlage seien öffentliche Daten und Material aus der geheimen Operation „Saaremaa“. Der BND habe dabei wissenschaftliche Daten aus chinesischen Forschungseinrichtungen beschafft, darunter aus dem Wuhan-Institut für Virologie.
Diese enthielten Hinweise auf riskante Gain-of-Function-Experimente und Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften. Das Kanzleramt habe die Untersuchung veranlasst, aber entschieden, die Ergebnisse nicht öffentlich zu machen. Weder Angela Merkel noch ihr damaliger Kanzleramtsminister Helge Braun wollten sich dazu äußern.
Nach dem Regierungswechsel zu Olaf Scholz habe BND-Chef Bruno Kahl das Kanzleramt erneut informiert. Das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages sowie die WHO seien jedoch nicht unterrichtet worden. Ende 2023 habe die Bundesregierung externe Experten mit einer Überprüfung der BND-Erkenntnisse beauftragt. Zu der Gruppe gehörten Lars Schade, Präsident des Robert Koch-Instituts, und der Virologe Christian Drosten. Ein Ergebnis stehe noch aus. Ein Regierungssprecher erklärte lediglich, zu „nachrichtendienstlichen Angelegenheiten“ äußere man sich nicht öffentlich.
Im Herbst 2024 habe der BND seine Erkenntnisse mit der CIA geteilt. Der US-Geheimdienst erklärte im Januar 2025 jedoch, er halte einen Laborunfall nur noch mit „geringer Überzeugung“ für möglich. Die Frage nach dem Ursprung des Virus bleibe ungeklärt, zumal China internationale Nachforschungen blockiere. Die WHO hat die Staaten bereits vor Jahren aufgefordert, ihr die vorliegenden Informationen zu übermitteln.