Drama in Ludwigsburg
Tödliches Rennen: Raser soll mit Mercedes geprahlt haben
Aktualisiert am 26.03.2025 – 13:57 UhrLesedauer: 2 Min.
In Ludwigsburg sterben zwei junge Frauen – weil sich zwei junge Männer ein illegales Rennen liefern. Kurz zuvor hatte einer von ihnen offenbar noch mit seinem Mercedes geprahlt.
In Ludwigshafen sind zwei junge Frauen bei einem schweren Unfall ums Leben gekommen – mutmaßlich wegen eines illegalen Autorennens auf der Schwieberdinger Straße. Ein Mercedes war am vergangenen Donnerstag gegen 20 Uhr mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Ford gefahren, in dem die 23-jährige Fahrerin und ihre 22-jährige Beifahrerin saßen. Beide starben noch an der Unfallstelle.
Laut Polizei sollen sich die Fahrer zweier schwarzer Mercedes-S-Klassen ein verbotenes Rennen geliefert haben. Zeugen berichten, dass beide Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Autobahnanschlussstelle Ludwigsburg-Süd unterwegs waren. In diesem Moment bog die junge Ford-Fahrerin aus einer Tankstellenausfahrt auf die Straße – einer der Mercedes rammte sie frontal.
Am Steuer saß ein 32-jähriger Mann, laut Polizei ein türkischer Staatsangehöriger. Sein Wagen prallte gegen die Fahrerseite des Ford, schob ihn mehrere Meter vor sich her, bis das Auto gegen eine Mauer schleuderte und zwischen zwei Bäumen auf der Seite liegen blieb. Der Mercedes-Fahrer kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Er wurde am vergangenen Freitag einem Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl und wies den 32-Jährigen in eine Justizvollzugsanstalt ein.
Die zweite S-Klasse wurde in der Nähe des Unfallorts entdeckt – leer. Im Zuge der Ermittlungen wurde inzwischen eine zweite tatverdächtige Person identifiziert. Entgegen manchen Medienberichten habe sich dieser mögliche Beteiligte nicht selbst bei der Polizei gemeldet, betont das Polizeipräsidium Ludwigshafen in einer Pressemitteilung. Er hat sich bislang – ebenso wie der 32-jährige festgenommene Fahrer – nicht zum Tatvorwurf geäußert.
Die Polizei beschlagnahmte sein Auto und untersucht es nun kriminaltechnisch. Die Person befindet sich jedoch nicht in U-Haft. Die Ermittlungsgruppe „Urban“ mit 15 Beamtinnen und Beamten aus Kriminal- und Verkehrspolizei hat den Fall übernommen. Sie bittet dringend um Hinweise von Personen, die das Geschehen beobachtet haben oder Angaben zu den Fahrzeugen machen können.
Nach Recherchen von RTL handelt es sich bei dem festgenommenen Unfallfahrer um einen Autofan aus dem Schwabenland, der sich auf Instagram regelmäßig mit hochmotorisierten Wagen zeigt und in Szene setzt. Zuletzt betrieb Gürkan U. demnach eine eigene Kfz-Werkstatt, zuvor soll er bei Daimler beschäftigt gewesen sein, berichtet der Sender. Auffällig: In seinen Posts taucht auch ein schwarzer Mercedes auf, der in Farbe, Felgen und Bauform dem Unfallwagen gleicht.
Ein Kindheitsfreund des Tatverdächtigen berichtet in dem Beitrag: „Er hat schon mehrere Unfälle gehabt.“ Wiederholt habe es Ärger mit seinem Führerschein gegeben. In einem Facebook-Post von 2017 schrieb Gürkan U. laut RTL selbst, dass er die Fahrerlaubnis für eine längere Zeit verloren hatte – und nun sich darüber freut, sie endlich zurückzuhaben.
Nun sitzt er wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge in zwei Fällen in U-Haft.