Wattenmeer vor Norderney
Rätselhaftes Muschelsterben an deutschem Strand
03.02.2025 – 19:36 UhrLesedauer: 1 Min.
Wer nicht von der Insel stammt, könnte der Anblick am Nordstrand dieser Tage schocken. Die Verwaltung des Nationalparks bleibt aber gelassen.
Am Nordstrand der Insel Norderney sind derzeit tausende tote Muscheln zu finden. Was für Urlauber ein schockierender Anblick sein kann, ist für die Bewohner der Insel nichts Ungewöhnliches. Laut der Nationalparkverwaltung des niedersächsischen Wattenmeers handelt es sich bei den unzähligen Muschelschalen um die Überreste von amerikanischen Schwertmuscheln.
Die niedrigen Wassertemperaturen führen zum Absterben der Muscheln. „Das ist im Wattenmeer keine Seltenheit“, erklärte Nationalparkleiterin Valeria Bers. Zu solchen Phänomenen komme es meist zwischen Ende Januar und Februar. Vergleichbare Ereignisse wurden zuletzt in den Jahren 2021 und 2018 beobachtet. Auch auf anderen Nordseeinseln wurde bereits ein Massensterben dieser Muschelart festgestellt.
Nach Angaben des Landesbetriebs für Küstenschutz (NLWKN) handelt es sich bei den amerikanischen Schwertmuscheln um eine eingewanderte Art, die anders als heimische Muscheln temperaturempfindlich und kaum gegen lang anhaltenden Frost geschützt ist. Erstmals wurde diese Art im Jahr 1979 an der Nordsee nachgewiesen.