
Lohnt sich das Einschalten?
Darum geht es im neuen München-„Tatort“
25.12.2025 – 22:19 UhrLesedauer: 2 Min.
Leitmayr und Batic kehren dem Münchner „Tatort“ nach fast vier Jahrzehnten den Rücken. In einem ihrer letzten Fälle wird es nun theatralisch.
Das Theater ist von jeher ein Ort für die großen Dramen. Was aber, wenn das Bühnen-Drama von der Realität noch überholt wird? Darum geht es im neuen Münchner „Tatort“ am zweiten Weihnachtstag ab 20.15 Uhr im Ersten.
„Das Verlangen“ heißt einer der letzten Fälle für das altgediente Kommissarenduo Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) – und darin müssen die beiden Ermittler des ARD-Krimis einen Mord auf offener Bühne aufklären.
Der Tatort: ein altehrwürdiges (Residenz-)Theater in München. Bei einer Aufführung von Anton Tschechows desillusioniertem ersten Drama „Die Möwe“, in dem ein vom Leben und der Liebe enttäuschter Schriftsteller Selbstmord begeht, fällt die junge, aufstrebende Schauspielerin Nora Nielsen (Giulia Goldammer) plötzlich tot um.
Erst sieht es so aus, als habe die junge Frau – sich am düsteren Stoff ein Beispiel nehmend – selbst das Leben genommen. Ihre Kollegen berichten, sie sei zuletzt verändert gewesen. Doch schnell wird klar: Es war Mord. Und die Kommissare vermuten den Täter im Ensemble.
Sie stoßen auf Affären, Intrigen, Missgunst – und darauf, dass erst vor einigen Monaten schonmal eine junge Schauspielerin auf der Bühne starb. Haben diese Fälle etwas miteinander zu tun? Und welches der dunklen Geheimnisse der gar nicht so heilen Theaterfamilie könnte dem Ganzen zugrunde liegen?
Die Theaterkulissen bieten Bilder, wie man sie im herkömmlichen Tatort selten sieht, Bühnen- und Krimigeschehen verschwimmen so, dass dem Zuschauer manchmal nicht ganz klar ist, ob die Figuren gerade einfach miteinander sprechen oder das Stück proben.
„Sowohl im Theaterstück „Die Möwe“ von Anton Tschechow auf der Bühne als auch im Leben der Ensemblemitglieder geht es um das Verlangen der Menschen an diesem besonderen Ort, unerfüllte Sehnsüchte, Freundschaft, Liebe, Neid“, sagt Regisseur Andreas Kleinert, den nach eigenen Angaben die Chance reizte, einen kompletten Tatort in einem Theater zu drehen.
„Das Verlangen“ ist eigentlich offiziell der 97. Fall für das Team. Er wird aber als 98. ausgestrahlt, weil die Episode „Zugzwang“ (wurde bereits im April gezeigt) und „Das Verlangen“ die Reihenfolge ihrer Ausstrahlung getauscht haben. Die Fälle 99 und 100 sind 2026 zu sehen, abgedreht sind sie bereits. Nach 100 „Tatort“-Filmen verabschieden sich Nemec und Wachtveitl in den Fernsehermittler-Ruhestand.
Nachfolger wird Carlo Ljubek, der als Kriminalhauptkommissar Nikola Buvak ermittelt. Zusammen mit Kommissar Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) bildet er das neue Münchner Team. Ihr erster Fall wurde bereits Ende 2025 gedreht, ihre ersten Folgen werden voraussichtlich ab 2026 ausgestrahlt.










