Stromausfälle, Frau schwer verletzt
Sturm: Chaos und Zerstörungen im Norden und Westen
Aktualisiert am 06.01.2025 – 20:20 UhrLesedauer: 2 Min.
Verkehrschaos, Zerstörungen, Stromausfälle: Sturmböen verursachen an vielen Orten schwere Schäden. Vor allem der Westen Deutschlands ist betroffen.
Ein Sturmtief hat im Norden und Westen Deutschlands schwere Schäden angerichtet. Betroffen waren am Montag vor allem die Bundesländer Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Rheinland-Pfalz.
Im Saarland registrierte die Polizei registrierte am Nachmittag über 100 Einsätze, berichtete der Saarländische Rundfunk (SR). In St. Ingbert stürzte ein Baum auf ein Auto vor dem Amtsgericht und verletzte eine Frau schwer. Im Saarbrücker Stadtteil St. Arnual beschädigten herabfallende Ziegel ein Auto, die Insassen blieben unverletzt. Landesweit führen umgestürzte Bäume und Äste zu Verkehrsbehinderungen. Auch Schilder, Bauzäune, Mülltonnen und eine Plakatwand seien umgeworfen und beschädigt worden.
Die Zugstrecke zwischen St. Wendel und Türkismühle war komplett gesperrt. Eine Oberleitung sei durch einen gestürzten Baum zerstört worden, so die Bundespolizei laut SR.
Der Sturm verursachte zudem Stromausfälle in verschiedenen saarländischen Gemeinden. Betroffen waren unter anderem Lebach, Marpingen, Merzig und Schmelz. Besonders höher gelegene Gebiete des Saarlandes sind betroffen.
Mehrere Bäume stürzten auf Stromleitungen und führten zu Ausfällen. Reparaturarbeiten laufen derzeit, genaue Zahlen zu den betroffenen Haushalten fehlen noch. Auch ist unklar, wie lange die Ausfälle andauern.
Auch über Rheinland-Pfalz fegte der Sturm. In Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) wurden vier Holz-Bushäuschen einen Abhang hinunter geweht. Drei Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Sie seien in den Holzbuden mitgerissen worden und wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Auf dem Flughafengelände in Mendig (Landkreis Mayen-Koblenz) wurde nach Angaben der Polizei ein im Außenbereich abgestelltes Flugzeug von einer Sturmböe gegen ein Gebäude geweht. Auf dem Weg dorthin habe das Flugzeug einen geparkten Transporter gestreift, sodass insgesamt ein Schaden von etwa 100.000 Euro entstanden sei.
In Nordrhein-Westfalen sind ebenfalls Bäume umgestürzt. Zudem kam es zu Behinderungen im Zug- und Autoverkehr. Zahlreiche Strecken seien nicht mehr befahrbar, weil umgestürzte Bäume Oberleitungen beschädigt hätten, teilten Bahnunternehmen über das Portal Zuginfo.NRW mit. Teils organisierten die Unternehmen Schienenersatzverkehr. Im Fernverkehr gab es Umleitungen und Verspätungen etwa zwischen Köln und Aachen sowie Köln und Düsseldorf, sagte eine Sprecherin der Bahn.
Bei Hennef, östlich von Bonn, wurde die Autobahn 560 beidseitig gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Teile einer Schallschutzmauer seien zwischen den Anschlussstellen Hennef West und Hennef Ost auf die Straße geweht worden. Die Sperrung könnte sich noch bis in die Nacht ziehen, sagte ein Polizeisprecher.
Auch auf weiteren Autobahnen gab es demnach Verkehrsbehinderungen: Auf der A3 ragte vor der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz in Richtung Frankfurt ein Baum auf die Straße, bei Jackerath fielen Äste auf die Fahrbahn der A61 in Richtung Koblenz.