Studie zu ADHS bei Erwachsenen
Diese Therapie ist wirksam und hat keine Nebenwirkungen
05.12.2025 – 07:12 UhrLesedauer: 2 Min.
Bewegung tut gut, doch sie kann noch mehr: Eine schwedische Studie zeigt, dass gezieltes Training Erwachsenen mit ADHS helfen kann.
Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) betrifft nicht nur Kinder. Auch viele Erwachsene kämpfen mit Unruhe, Konzentrationsproblemen und Impulsivität. Eine neue Studie der Universität Örebro (Schweden) zeigt nun: Ein strukturiertes Sportprogramm kann die Symptome messbar verringern und ganz nebenbei auch den Schlaf und die Lebensqualität der Patienten verbessern.
Im Rahmen der Studie teilten die Forscher 63 Erwachsene mit ADHS in zwei Gruppen. Eine erhielt die Standardbehandlung. Die andere absolvierte das sogenannte Start-Modell: 150 Minuten Kraft- und Ausdauertraining pro Woche, begleitet von Physiotherapeuten.
41 Personen zogen das Programm bis zum Schluss durch. Ihr Fazit: deutlich weniger ADHS-Symptome, besserer Schlaf und mehr Lebensqualität. Auch die Hyperaktivität ging zurück – ein Effekt, der in früheren Studien nicht nachgewiesen werden konnte.
Studienleiterin Lena Axelsson Svedell zeigte sich überrascht: „Ich hatte mit Unterschieden zwischen ärztlicher Einschätzung und Selbstauskunft gerechnet, aber die Ergebnisse stimmten sehr gut überein.“
Für viele ADHS-Betroffene ist die Einnahme von Medikamenten problematisch, sei es wegen Nebenwirkungen oder mangelnder Wirksamkeit. Hier könnte Sport eine sinnvolle Ergänzung oder sogar eine Alternative sein. Das Start-Modell zeigte positive Effekte sowohl bei Teilnehmern mit als auch ohne Medikation, und das ganz ohne Nebenwirkungen.
Svedell betonte: „Das Bewegungsprogramm kann auch Menschen helfen, die noch auf eine Diagnose warten. Es ist für alle geeignet – unabhängig vom medizinischen Status.“
Die Studie ist zwar klein, aber sie ist die erste randomisierte kontrollierte Untersuchung eines Trainingsprogramms für Erwachsene mit ADHS. Svedell hofft, dass das Gesundheitssystem die Ergebnisse ernst nimmt und Sport als festen Bestandteil der psychiatrischen Versorgung etabliert. Denn: Körperliche Aktivität könne weit mehr, als nur die Fitness zu verbessern.












