„Was erzählst Du für einen Scheiß?“
Kleiner Zwist in der Jury beim DSDS-Finale
10.11.2024 – 02:42 UhrLesedauer: 4 Min.
Christian Jährig ist der aktuelle DSDS-Sieger. Doch viele Zuschauer richteten ihre Blicke auf die Jury selbst.
In der 21. Staffel der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) siegt ein Kandidat mit einer ungewöhnlich hohen Stimme. Christian Jährig (30) aus Reichertshofen in Bayern sichert sich einen Plattenvertrag und 100.000 Euro. Doch über dem Abend der Live-Show in Köln schwebt die Frage, was aus der Jury-Besetzung wird. Das beantwortet der Privatsender im Finale nicht.
DSDS-Juror Pietro Lombardi war schon Wochen davor Thema Nummer eins – zuletzt durch einen „Bild“-Bericht, dass er aus der Jury ausscheiden könnte. Einen Tag vor dem Live-Finale der Musikcasting-Show machte der Sänger seinen Abschied dann über Instagram bekannt. RTL äußerte sich bislang dazu nicht. In einer Art Dankesrede sagte Lombardi auf Instagram: „DSDS war für mich Familie.“ Er habe das mit Herzblut gemacht. „Danke RTL, danke DSDS, danke auch an Dieter – denn ich war stolz, ein Teil davon gewesen zu sein.“
Obwohl in der Final-Show betont wurde, dass es um die Finalisten gehe, gab es Zwischentöne rund um die Jury-Frage. Lombardi sagte an einer Stelle vieldeutig: „Leben geht weiter.“ Es gab auch eine Unstimmigkeit zwischen Jury-Altmeister Dieter Bohlen und Lombardi, denen eine Freundschaft nachgesagt wird. Während lauter Applaus zu einem Kandidaten-Song ertönte, raunte Bohlen beiläufig, aber doch hörbar Richtung Lombardi, der neben ihm saß: „Was erzählst Du für einen Scheiß?“ Davor hatte der 32-Jährige angedeutet, dass sich Bohlen jemanden geholt habe, der mehr Ahnung habe.
Eine Gruppe im Publikum stimmte mehrmals spontan in der Final-Show an: „Ohne Pietro kein DSDS.“ Lombardi drehte sich um und dankte den Fans mit einem Daumen nach oben. Jury-Mitglied Loredana unterstützte ihn.
Online waren die Zuschauerstimmen gemischt; „Wäre Zeit, dass ein Komet im Studio einschlägt. Dann wäre die Sendung wenigstens zu Ende“, schrieb ein Nutzer auf der Plattform X, ein anderer stimmte in die Kritik ein: „Finale schon nach 5 Minuten kompletter Fiebertraum. Was ist nur mit meiner schönen Kindheits Sendung passiert..“ Andere machten Späße über die Karrierechancen der Sieger: „Eigentlich ist DSDS das perfekte Zeugenschutzprogramm. Kurz nachdem du gewonnen hast, kennt dich niemand mehr.“
Um den Sieg bei der Castingshow kämpften in der Finalshow neben Jährig drei Kandidaten: Nissim Mizrahi (61) aus Hamburg, Philip Matas (25) aus Heidenheim und Tom Mc Conner (23) aus Duisburg. In der Finalrunde gab es maßgeschneiderte neue Songs. Matas performte das deutschsprachige Lied „Chateau Marmont“ mit Schlagerelementen. Für Mizrahi gab es Emotionales mit „You got me“. Mc Conner präsentierte den schnellen Act „Sad Songs“. Jährig sang das zärtliche Lied „Auf eigenen Beinen“. Als er gewann, sagte er: „Es ist so schön.“
Im Verlauf der Show legten sich Bohlen und Loredana früh fest und prophezeiten Jährig den Sieg, nachdem er den Céline-Dion-Titanic-Song „My heart will go on“ präsentiert hatte. Vor der Zuschauer-Entscheidung tippte die gesamte Jury auf dessen Sieg.
In dieser Staffel, die nach Berichten des Branchendienstes dwdl.de schwache TV-Quoten hatte, fiel erstmals die Altersgrenze: Alle ab 16 Jahren durften mitmachen. Legendär wurde in einer der Casting-Folgen der Auftritt des über 90 Jahre alten Günter, der das Lied „Capri Fischer“ („Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt….“) präsentierte. Der Rentner saß auch im Finale im Publikum.
Bohlen trat zwischendurch in der Finalshow mit seinem früheren 1980er Jahre Disko-Hit „Cheri Cheri Lady“ auf, den er mit Thomas Anders als Duo Modern Talking veröffentlicht hatte.