Er gehört zu den bekanntesten TV-Gesichtern Großbritanniens. Nach schweren Vorwürfen zog sich Huw Edwards aus seinem Job zurück. Nun stand er vor Gericht.
Der bekannte BBC-Journalist Huw Edwards hat sich der „Herstellung unangemessener Bilder von Minderjährigen“ schuldig bekannt. Der 62-Jährige gab zu, 41 unsittliche Aufnahmen von Kindern über den Messengerdienst Whatsapp erhalten zu haben, darunter sieben der schwerwiegendsten Art. Ihm droht nun eine Gefängnisstrafe zwischen einem und zehn Jahren.
Die Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum zwischen Dezember 2020 und August 2021. Wie vor Gericht zu hören war, erhielt Edwards insgesamt 377 sexualisierte Bilder von einem Mann, den er im Internet kennengelernt hatte – 41 davon waren unsittliche Bilder von Minderjährigen. Die Bilder seien „offenbar mit Zustimmung empfangen“ worden, sagte Staatsanwalt Ian Hope. Das geschätzte Alter der meisten Kinder sei zwischen 13 und 15 Jahren gewesen, eines sei jedoch zwischen sieben und neun Jahren alt gewesen.
Dem englischen Recht zufolge kann das Empfangen unsittlicher Aufnahmen von Minderjährigen über elektronische Kommunikationswege, etwa das Erhalten oder Herunterladen von Bildern und Videos, als Herstellung dieser Aufnahmen geahndet werden. Richter Paul Goldspring ließ Edwards bis zur Urteilsverkündung am 16. September auf Kaution frei.
Edwards gehört zu den bekanntesten TV-Moderatoren in Großbritannien. Er war 20 Jahre lang das Gesicht der wichtigen BBC-Nachrichtensendung um 22 Uhr und moderierte unter anderem beim Tod von Queen Elizabeth II. im September 2022. Im April kündigte er auf „medizinischen Rat“ hin nach 40 Jahren, nachdem der Sender ihn nach Bekanntwerden der Vorwürfe Monate zuvor zunächst suspendiert hatte.