Bürgerschaftswahlen in Hamburg
Hochrechnung: SPD gewinnt trotz Verlusten, CDU dahinter
Aktualisiert am 02.03.2025 – 19:54 UhrLesedauer: 2 Min.
Beim ersten politischen Stimmungstest nach der Bundestagswahl zeigt sich ein anderes Bild als im Bund: Die SPD gewinnt die Wahl im Stadtstaat Hamburg trotz Verlusten klar, die CDU überholt die Grünen. Das ist das Ergebnis der ersten Hochrechnung.
Eine Woche nach der Bundestagswahl hat Hamburg eine neue Bürgerschaft gewählt. Die SPD des Ersten Bürgermeisters Peter Tschentscher liegt der ersten Hochrechnung zufolge mit großem Abstand vorn, dahinter folgen CDU und Grüne. Die Linke legt zu und landet auf dem vierten Platz, die AfD gewinnt ebenfalls hinzu, bleibt aber einstellig. FDP und BSW verfehlen den Sprung in die Bürgerschaft deutlich.
Die erste Hochrechnung im Überblick:
SPD: 33,7 Prozent
Grüne: 17,8 Prozent
CDU: 19,7 Prozent
Linke: 11,4 Prozent
AfD: 8,2 Prozent
FDP: 2,4 Prozent
BSW: 2,0 Prozent
Der alte und neue Erste Bürgermeister Peter Tschentscher sagte im NDR-Wahlstudio, die Zusammenarbeit mit den Grünen habe Priorität, schließe aber auch eine Koalition mit der CDU nicht aus. Wichtig für die Hansestadt sei ein stabiles Zweierbündnis. Zuvor hatte er das Wahlergebnis unter dem Jubel der Gäste bei der SPD-Wahlparty als Sieg der demokratischen Mitte gefeiert: „Von rechts und links sollten wir überholt werden. Aber das ist nicht gelungen“.
Grünen-Landeschefin Katharina Fegebank betonte im Interview mit dem NDR, Rot-Grün wirke in Hamburg und sei stilbildend: „Hier in Hamburg machen wir es anders“, sagte sie Bezug nehmend auf die Streitereien der gescheiterten Ampelkoalition in Berlin.
CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering nannte den wahrscheinlichen zweiten Platz seiner Partei ein Zeichen dafür, „dass die Hamburgerinnen und Hamburger einen Richtungswechsel gewählt haben, gerade in der inneren Sicherheit, der Verkehrs- und der Wirtschaftspolitik“. Die SPD müsse eine starke Regierungskoalition bilden, dafür stehe die CDU in der Hansestadt bereit.
Knapp 1,3 Millionen Hamburger waren aufgerufen, ein neues Landesparlament zu wählen. Das Hamburger Wahlrecht gilt als recht komplex. Endgültig werden die Stimmen erst am Montag ausgezählt.
Jeder Wähler durfte bis zu zehn Stimmen abgeben – je fünf auf dem Landeslisten-Wahlzettel und dem Wahlkreislisten-Wahlzettel. Im Gegensatz zur Bundestagswahl in der vergangenen Woche dürfen in der Hansestadt bereits Menschen ab 16 Jahren wählen. Alles Wissenswerte zur Bürgerschaftswahl in Hamburg finden Sie in unserem Newsblog.
Wer in die Bürgerschaft einzieht, wird erst am Montagabend nach Auszählung der roten Wahlkreislisten-Stimmzettel (Erststimme) feststehen. Insgesamt sind im Landesparlament mindestens 121 Sitze zu vergeben. Über die Landeslisten werden 50 Sitze vergeben, über die Wahlkreisliste ziehen in der Regel 71 Abgeordnete ins Landesparlament ein.
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