Teure Fehler vermeiden
Nicht träumen, sondern buchen? So wird der Urlaub günstig
07.01.2025 – 13:02 UhrLesedauer: 5 Min.
Winterzeit heißt Träumen vom Sommerurlaub: Viele beginnen nun mit der Planung und suchen nach Angeboten. Diese Tipps sollten Sie dabei beachten.
Wenn es in Deutschland kalt ist, planen die Menschen ihren Urlaub für die warmen Monate: Pauschalreisen, Ferienhäuser, Mietwagen, Flüge – wie und wohin im Sommer die Reise geht, entscheiden viele in diesen Tagen. „Die Hauptbuchungszeit für den Sommer liegt im Januar und Februar“, sagt Tui-Deutschland-Chef Benjamin Jacobi. Egal, ob mit Reiseveranstalter oder individuell: Hier kommen Tipps für alle, die gerade ihren Sommerurlaub planen.
Veranstalter wie Tui, Alltours, Dertour oder Schauinsland werben mit Frühbucherrabatten um Urlauber. Das Versprechen: früh buchen und damit kräftig sparen. 30, 40, teils 50 Prozent Nachlass werden bis zu bestimmten Stichtagen ausgerufen.
Nur: Allein nach den Prozenten gehen, das sollte man nicht. Womöglich bietet ein Veranstalter, der keine hohen Rabatte anpreist, dennoch das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis für die Wunschreise. Vergleichen lohnt sich.
Was mehr fürs Frühbuchen spricht als die Prozente: Die Auswahl an Flugzeiten und Hotels ist größer, je eher man dran ist. Speziell für alle, die an Schulferien gebunden sind, ist das ein gewichtiges Argument.
Gegen mögliche Eventualitäten, die zwischen früher Buchung und dem Reisebeginn liegen (unter anderem Erkrankungen, Jobverlust), können sich Frühbucher mit Reiserücktrittsversicherungen und durch die Wahl von sogenannten Flex-Tarifen bei der Buchung absichern. Mit denen lässt sich der Urlaub auch ohne Angabe von Gründen bis wenige Wochen vor Reisebeginn umbuchen oder stornieren.
Einen Mietwagen bucht man lieber vorab im Internet oder im Zuge der Urlaubsbuchung im Reisebüro, als vor Ort. Portale wie Check24, billiger-mietwagen.de oder Sunny Cars bereiten die Preis- und Mietbedingungen ausländischer Vermieter so auf, dass sich die Konditionen gut vergleichen lassen, berichtet die Stiftung Warentest.
Gut zu wissen: Die Online-Mietwagen-Buchung kann oft noch bis kurz vor Reiseantritt kostenfrei storniert werden.
Das Hauptargument für das frühe Buchen ist ähnlich wie bei Pauschalreisen: Die Auswahl an Fahrzeugklassen ist noch groß. Wer kurzfristig zur Hauptsaison einen bestimmten Autotyp haben möchte, sucht womöglich vergeblich. Auch preislich kann sich das frühe Buchen lohnen: Gerade in der Hauptsaison könnten Preise kurzfristig steigen, so die Warentester.
- Lesen Sie dazu auch: Diese Reiseziele locken mit Rabatten
Wichtige Punkte bei der Buchung: Der Tarif sollte eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung enthalten. Die Deckungssumme für die Kfz-Haftpflicht sollte ausreichend hoch sein – mindestens eine Million Euro gelten als ratsam, besser noch mehr. Mögliche Extrakosten, etwa für Kindersitze, sollte man im Blick haben, ebenso wie die Kautions- und Tankregelungen.
Auch bei den Ferienhäusern sind Frühbucher unterwegs. Bei Fewo-Direkt gehen die Hälfte aller Buchungen für die Monate Juli und August bis Mitte Februar ein, teilt das Buchungsportal mit. Für die Balearen sei die 50-Prozent-Marke schon Mitte Januar erreicht.
Vorsicht: Im Ferienhaus-Geschäft sind auch Betrüger unterwegs, die etwa absolute Top-Ferienhäuser zu unglaublich günstigen Preisen anbieten – die Immobilien existieren dann aber nur auf Fotos, das überwiesene Geld ist weg. Skepsis ist angebracht, wenn Angebote an beliebten Urlaubsorten auffallend günstig sind und erst recht, wenn der volle Preis schon Monate vor Mietbeginn fällig wird, warnt der Verband Deutscher Ferienhausagenturen.
Websites, die unter Betrugsverdacht stehen, listet der Verband unter www.vdfa.de/aktuelle-betrugsmeldungen/ auf.
- So schützen Sie sich vor den fiesen Methoden der Ferienhausbetrüger
Doch auch wenn man über eine seriöse Plattform bucht, kann es vor Ort zu Problemen kommen – beispielsweise, weil die Unterkunft verdreckt ist oder anderweitig nicht der Beschreibung entspricht.
Um das zu vermeiden, rät die Verbraucherzentrale Niedersachsen, Bewertungen und Fotos anderer Reisender vor der Buchung genau zu prüfen. Empfehlenswert seien Buchungen mit kostenloser Stornierungsoption sowie Bezahlung des vollständigen Preises erst bei Anreise.
Haftbar machen kann man die Plattformen für solchen Ärger oft nicht: Sie agieren meist nur als Vermittler und übernehmen keine Verantwortung für Mängel oder falsche Informationen, wird der Rechtsexperte Markus Hagge in einer Mitteilung der Verbraucherzentrale zitiert.
Auch beim Zugfahren gilt: Es lohnt sich in der Regel, wenn man Zugtickets früh bucht. Die Deutsche Bahn (DB) und fast alle europäischen Bahngesellschaften nutzen dynamische Preissysteme mit bestimmten Ticketkontingenten. Meist sind die ersten Tickets für eine Verbindung am günstigsten zu haben. Sind sie vergriffen, wird das nächste Kontingent freigeschaltet. Diese Fahrscheine sind dann in der Regel teurer. Und so geht es stufenweise weiter.